Deutschland, Umwelt

Je mehr CO2 in Pflanzen und Böden steckt, desto besser ist das für das Klima.

29.09.2025 - 04:35:08

Moor-Rettung soll Millionen Tonnen Treibhausgase einsparen. Bundesumweltminister Carsten Schneider erklärt, was er dafür tun will.

Die Wiederbelebung von Mooren soll nach Plänen des Bundesumweltministeriums in Deutschland eine wichtige Rolle beim Kampf gegen den Klimawandel spielen. Das geht aus einem Papier hervor, das Minister Carsten Schneider (SPD) heute vorstellen will. Es liegt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor. Das Kabinett müsste den Plänen zustimmen.

Natur soll Treibhausgase sparen helfen

Nach Schneiders Vorschlag zur «Weiterentwicklung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz» soll die Wiedervernässung entwässerter Moorböden bis zum Jahr 2045 insgesamt 28 Millionen Tonnen an CO2-Äquivalenten einsparen helfen. Zur besseren Vergleichbarkeit werden andere Treibhausgase in CO2 umgerechnet.

Beim natürlichen Klimaschutz wird der Zustand von Wäldern, Wiesen, Mooren oder Gewässern verbessert, damit diese besser Treibhausgase oder Wasser speichern oder für Kühlung sorgen können. Insgesamt 77 Millionen Tonnen CO2 will Schneider durch die Stärkung von Ökosystemen bis 2045 einsparen.

Schlüsselfaktor Moor

Entwässerte Moorböden seien die wichtigste Emissionsquelle im sogenannten Landnutzungssektor, heißt es in dem Papier. Auf sie gingen pro Jahr mehr als 50 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zurück, was aktuell etwa sieben Prozent der gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen in Deutschland entspreche.

Derzeit ist der sogenannte Landnutzungssektor nach Analyse des Ministeriums nicht auf Kurs, wenn es darum geht, die gesetzlich festgelegten CO2-Sparziele zu erreichen. So ist der Wald in Deutschland durch Dürrejahre geschädigt, insbesondere reine Nadelholzbestände leiden. Unter dem Strich gab der deutsche Wald deshalb zuletzt mehr Treibhausgase ab als er speicherte.

Paket mit 41 Maßnahmen

Der «Waldumbau» soll dafür sorgen, dass mehr stabilere Mischwälder entstehen. Auch eine schonendere Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft und mehr Entsiegelung sieht Schneiders Paket mit 41 Maßnahmen vor. Das Aktionsprogramm der Bundesregierung gibt es seit zweieinhalb Jahren. Es sieht von 2024 bis 2028 mehr als 3,5 Milliarden Euro vor.

Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, seinen Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 um 65 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu senken. Bis 2045 will Deutschland klimaneutral sein, also nicht mehr Treibhausgase ausstoßen, als wieder gespeichert werden können.

@ dpa.de

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