Boeing Aktie: Verluste explodieren

Boeing kämpft weiter mit operativen Rückschlägen und enttäuschenden Finanzergebnissen. Die jüngsten Quartalszahlen offenbaren das Ausmaß der Krise: Der Verlust pro Aktie lag mehr als doppelt so hoch wie erwartet. Gleichzeitig verzögert sich die Auslieferung der neuen Air Force One-Maschinen erneut – diesmal um über drei Jahre.

Air Force One: Verzögerung bis 2028

Das prestigeträchtige Projekt zur Modernisierung der Präsidentenflugzeuge entwickelt sich zum Problemfall. Die Auslieferung der beiden neuen Air Force One-Maschinen verschiebt sich auf Mitte 2028. Ursprünglich sollten die Flugzeuge bereits im Dezember 2024 übergeben werden.

Die Verzögerung von mehr als drei Jahren belastet nicht nur die Beziehung zum wichtigsten Verteidigungskunden, sondern macht auch deutlich, wie stark Boeing nach wie vor mit Lieferkettenproblemen und Produktionsschwierigkeiten in der Verteidigungssparte zu kämpfen hat.

Quartalszahlen: Verluste verdoppeln Erwartungen

Die Zahlen zum dritten Quartal zeigen die finanzielle Schieflage des Konzerns in aller Deutlichkeit:

• Tatsächlicher Verlust je Aktie: -7,47 US-Dollar
• Analystenschätzung: -3,68 US-Dollar
• Umsatz: 23,27 Milliarden US-Dollar (plus 30,4 Prozent)

Der ausgewiesene Verlust übertraf die Markterwartungen um mehr als das Doppelte. Trotz deutlich gestiegener Erlöse zeigen die roten Zahlen, dass Boeing weiterhin hohe Kosten für Produktionsstabilisierung und Qualitätssicherung stemmen muss. Von nachhaltigem Gewinn ist der Luftfahrtriese weit entfernt.

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Institutionelle Investoren greifen zu

Trotz der negativen Nachrichten notiert die Aktie aktuell bei rund 174 Euro und hält sich damit über wichtigen Unterstützungen. Bemerkenswert: Während die operativen Meldungen belasten, nutzen institutionelle Anleger die gesunkenen Bewertungen gezielt für Zukäufe.

So erhöhte beispielsweise Nilsine Partners LLC seine Position im dritten Quartal um gut 100 Prozent. Offenbar sehen einige Asset Manager langfristiges Potenzial in der Turnaround-Story – auch wenn die Aktie technisch noch um ihre 50-Tage-Linie kämpft.

Das Interesse professioneller Investoren deutet darauf hin, dass zumindest ein Teil des Marktes auf eine mittelfristige Erholung setzt. Ob sich diese Wette auszahlt, hängt davon ab, ob Boeing die Produktionsprobleme in den Griff bekommt und die Verluste spürbar reduzieren kann.

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