Boeing, Aktie

Boeing Aktie: Auftragssieg mit Beigeschmack

10.12.2025 - 18:48:31

Boeing sammelt erstmals seit Jahren mehr Aufträge als Airbus ein und erhält Zuschlag für Spirit-Übernahme, doch stockende Produktion belastet den Aktienkurs.

Boeing kann einen wichtigen Prestige-Sieg verbuchen: Erstmals seit sechs Jahren hat der Konzern mehr Jahresaufträge eingesammelt als der Erzrivale Airbus. Gleichzeitig gab die US-Kartellbehörde FTC grünes Licht für die strategisch wichtige Übernahme von Spirit AeroSystems. Doch statt einer Kursrallye herrscht Zurückhaltung. Der Grund liegt in den schwachen Auslieferungszahlen für November, die zeigen, dass die operativen Probleme in der Fertigung noch lange nicht gelöst sind.

Einbruch bei den Auslieferungen

Der unmittelbare Belastungsfaktor für die Aktie sind die aktuellen Produktionsdaten. Im November übergab Boeing lediglich 44 Verkehrsflugzeuge an Kunden – ein Rückgang von 17 Prozent gegenüber dem Vormonat (53 Maschinen). Besonders der Vergleich zur Konkurrenz schmerzt: Airbus lieferte im gleichen Zeitraum 72 Jets aus.

Die detaillierten Zahlen verdeutlichen, dass die Lieferketten weiterhin stocken. Mit nur 32 ausgelieferten 737 MAX und sechs 787 Dreamlinern bleibt der Konzern hinter dem notwendigen Tempo zurück, um den Cashflow nachhaltig zu stabilisieren. An der Börse wiegt dieses operative Defizit derzeit schwerer als langfristige Auftragsgewinne, da die Einnahmen direkt an die Übergabe der Flugzeuge gekoppelt sind.

Strategische Meilensteine erreicht

Abseits der Tagesproduktion konnte das Management jedoch zwei wesentliche Erfolge vermelden:

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  • Rückkauf von Spirit AeroSystems: Die US-Handelsbehörde FTC hat einem Vergleich bezüglich der 4,7 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Rumpfzulieferers zugestimmt. Dieser Schritt gilt als essenziell, um die Qualitätskontrolle direkt in die eigenen Hände zu nehmen und die Pannen-Serie der Vergangenheit zu beenden.
  • Sieg im Auftragsrennen: Selbst Airbus-Chef Guillaume Faury räumte ein, dass Boeing 2025 das Rennen um die meisten Neubestellungen gewinnen wird. Mit 908 Netto-Orders in den ersten elf Monaten liegt der US-Konzern deutlich vor Airbus (700). Allein im November verbuchte Boeing dank eines Großauftrags von Emirates 164 Brutto-Bestellungen.

Diskrepanz zwischen Verkauf und Fertigung

Die aktuelle Marktlage zeigt eine klare Diskrepanz: Die Airlines vertrauen der Technologie und bestellen massiv, doch Boeing kommt mit der Produktion nicht hinterher. Mit einem aktuellen Kurs von 172,70 Euro notiert das Papier weiterhin rund 15 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch, was die Skepsis der Anleger bezüglich der kurzfristigen Umsetzungsstärke widerspiegelt. Die Integration von Spirit AeroSystems wird zwar als strukturell notwendig erachtet, löst aber die akuten Lieferengpässe nicht über Nacht.

Ausblick

Die kommenden Wochen stehen im Zeichen des Jahresendspurts, bei dem Boeing versuchen wird, die Auslieferungsbilanz noch zu schönen. Investoren blicken nun auf den 9. Januar 2026, wenn die Kommentierungsfrist der FTC endet und der Weg für den Abschluss des Spirit-Deals endgültig frei sein sollte. Der nächste entscheidende Impuls wird vom Quartalsbericht Anfang 2026 erwartet, bei dem das Management einen konkreten Zeitplan für die Rückkehr zu einer Produktionsrate von über 50 Boeing 737 pro Monat vorlegen muss.

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