Apple und Google: 5-Tage-Ultimatum in Singapur
25.11.2025 - 23:49:12Singapur zieht die Zügel an. Apple und Google müssen bis zum 30. November Sicherheitsmaßnahmen gegen Behörden-Betrug in iMessage und Google Messages implementieren – eine bemerkenswert kurze Frist, die den Ernst der Lage unterstreicht.
Das Innenministerium (MHA) hat unter dem Online Criminal Harms Act (OCHA) durchgegriffen. Der Grund: Betrüger umgehen das bestehende SMS-Schutzsystem, indem sie auf Internet-basierte Messenger ausweichen und sich dort als Regierungsstellen ausgeben. Die Zahlen sprechen für sich: 1.762 Fälle im ersten Halbjahr 2025, 126,5 Millionen Singapur-Dollar Schaden (ca. 88 Millionen Euro).
Die Direktive formuliert zwei klare Anforderungen:
Blockierung von Fake-Behördenkonten: Die Plattformen müssen verhindern, dass Nutzer Namen verwenden, die offizielle Stellen imitieren. Besonders die Kennung “gov.sg” sowie Namen von Ministerien und Behörden müssen gefiltert werden.
Anonymisierung unbekannter Absender: Profilnamen von Absendern, die nicht in den Kontakten gespeichert sind, dürfen nicht oder nur weniger prominent als die Telefonnummer angezeigt werden. Schluss also mit selbstgewählten Anzeigenamen wie “Steuerbehörde” oder “Polizei”.
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“Es gibt keine legitimen Gründe für private Konten, sich als Regierungsstellen auszugeben”, betont das MHA unmissverständlich.
Apple reagiert – aber leise
Anders als bei typischen Feature-Updates hält sich Apple mit öffentlichen Statements zurück. Das MHA bestätigt jedoch, dass beide Konzerne ihre Kooperation signalisiert haben. Google bekräftigte bereits gegenüber Medien die Zusammenarbeit bei präventiven Maßnahmen gegen Spoofing.
Für Apple bedeutet dies voraussichtlich serverseitige Anpassungen der Absenderverarbeitung in iMessage, speziell für Nutzer mit in Singapur registrierten Nummern. Experten rechnen mit stillen Updates der Carrier-Settings oder serverseitiger Filterlogik – kein vollständiges iOS-Update für alle Nutzer weltweit erforderlich.
Warum gerade iMessage? Anders als SMS laufen iMessages verschlüsselt über das Internet. Nutzer konnten ihre Absendernamen bisher relativ frei wählen. Betrüger nutzten dies schamlos aus und versahen ihre Nachrichten mit offiziell wirkenden Logos und Namen.
Das SMS-Schlupfloch ist Geschichte
Seit Juli 2024 schützt das SMS Sender ID Registry (SSIR) herkömmliche Textnachrichten in Singapur. Doch Kriminelle wichen geschickt auf iMessage und RCS aus – genau diese Lücke schließt die Regierung jetzt.
Die Polizei dokumentierte bereits über 120 Fälle, in denen Betrüger die Singapurische Post (SingPost) auf diesen Plattformen nachahmten. Die dramatische Verschiebung von SMS zu verschlüsselten Messengern machte das Eingreifen unumgänglich.
Datenschutz vs. Sicherheit – ein schmaler Grat
Apple wirbt traditionell mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Privatsphäre. Die neuen Vorgaben verlangen jedoch Filterung basierend auf Metadaten. Da nur Absendernamen geprüft werden, nicht die Nachrichteninhalte selbst, bleibt die Verschlüsselung intakt.
Die Balance scheint gefunden: Betrüger verlieren ihre Anonymität, während legitime Kommunikation geschützt bleibt.
Globales Signal?
Die Maßnahmen könnten Schule machen. Die EU beobachtet im Rahmen des Digital Services Act genau, wie Plattformen gegen Missbrauch vorgehen. Analysten bewerten die Kooperationsbereitschaft der Tech-Giganten positiv – ein offener Konflikt mit Singapurs Regierung würde das Geschäftsklima erheblich belasten.
Zudem liegt es im Eigeninteresse von Apple und Google, ihre Plattformen als sicher zu positionieren. Verliert iMessage das Vertrauen der Nutzer, schadet das der Marke langfristig mehr als die Implementierungskosten.
Was Nutzer ab sofort beachten sollten
Ab dem 30. November werden unbekannte Nachrichten nüchterner aussehen: keine bunten Profilbilder, keine vertrauenserweckenden Namen mehr – nur noch nackte Telefonnummern.
Das MHA appelliert eindringlich: Geräte aktualisieren und skeptisch bleiben bei Nachrichten von unbekannten Nummern, selbst wenn diese behaupten, von offizieller Stelle zu sein.
Wahrscheinlich rollt Apple ähnliche Mechanismen mittelfristig auch in anderen Märkten aus. Die Botschaft ist klar: Die Ära der unregulierten Messenger-Kommunikation endet dort, wo die Nutzersicherheit massiv bedroht ist.
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