Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, geht von einer Einigung zwischen deutschen Herstellern und den USA hinsichtlich der von den USA verhängten Zölle aus.
20.06.2025 - 09:18:36Autoindustrie: US-Zölle kosteten im April halbe Milliarde Euro
"Wir haben einmal grob überschlagen, dass den deutschen Herstellern im Exportgeschäft aus Deutschland mit den USA im Monat April Zusatzkosten in Höhe von rund einer halben Milliarde Euro entstanden sein dürften", erklärte sie. Im Mai seien dann noch Zölle auf Autoteile hinzugekommen. Seit dem 3. April erheben die USA zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf die Einfuhr von Kraftfahrzeugen, die nicht in den USA hergestellt wurden. US-Präsident Donald Trump begründete die Maßnahme damit, dass die USA durch Handelsungleichgewichte benachteiligt würden. Die VDA-Präsidentin verwies in dem Zusammenhang auch auf die Bedeutung der deutschen Autoindustrie für die US-Wirtschaft: "Unsere Autobauer und Zulieferer beschäftigen etwa 140.000 Menschen in den USA, haben dort 2024 allein über 840.000 Autos produziert, etwa die Hälfte davon werden exportiert", sagte Müller. Das seien Zahlen, die für die Amerikaner und deren Wohlstand bedeutend seien. Müller zufolge sei die derzeitige Situation rund um die US-Zölle auch Mahnung für Brüssel und Berlin, den europäischen und deutschen Standort zu stärken. Es sei wichtig zu verstehen, dass Trump sein Land mit dieser Zollpolitik reindustrialisieren wolle. "Das sollte Brüssel übrigens umso mehr dazu bewegen, alles zu tun, was den Standort Europa international wettbewerbsfähig und für Unternehmen und deren Produktionen attraktiv macht", erklärte die VDA-Präsidentin.