Spanien, Israel

Die Bewegung Global Sumud Flotilla will die israelische Seeblockade durchbrechen und Hilfsgüter in den Küstenstreifen bringen.

09.09.2025 - 08:39:17

Aktivisten: Gaza-Hilfsflotte von Drohne getroffen. In Tunesien soll es aber zunächst zu einem Zwischenfall gekommen sein.

  • Erneut ist Greta Thunberg an Bord eines der Schiffe der Flotte. (Archivbild) - Foto: Hasan Mrad/ZUMA Press Wire/dpa

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  • Die «Global Sumud Flotilla» will die israelische Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen und Hilfsgüter in den Küstenstreifen bringen. (Archivbild) - Foto: Anis Mili/AP/dpa

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Erneut ist Greta Thunberg an Bord eines der Schiffe der Flotte. (Archivbild) - Foto: Hasan Mrad/ZUMA Press Wire/dpaDie «Global Sumud Flotilla» will die israelische Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen und Hilfsgüter in den Küstenstreifen bringen. (Archivbild) - Foto: Anis Mili/AP/dpa

Eines der Boote der neuen Gaza-Hilfsflotte ist den Organisatoren zufolge in tunesischen Gewässern von einer Drohne getroffen worden. Es handele sich um eines der Hauptboote, auf dem sich die Mitglieder des Lenkungsausschusses der Bewegung Global Sumud Flotilla befunden hätten. Die tunesischen Behörden wiesen die Darstellung zurück und sprachen von einem Feuer an Bord, das von einer brennenden Rettungsweste ausgegangen sei.

Video soll Vorfall belegen

Die Global Sumud Flotilla veröffentlichte auf Instagram Videos, die die Geschehnisse dokumentieren sollen: Zu sehen ist, wie eine Art Feuerball auf ein Boot herabrast und dort mit grellem Licht einschlägt. Es sei ein Brandschaden auf dem Hauptdeck und im Lagerraum unter Deck entstanden, hieß es. Alle sechs Passagiere und Besatzungsmitglieder seien in Sicherheit. 

Die Echtheit der Videos lässt sich nicht verifizieren. Die Organisatoren wollen heute bei einer Pressekonferenz über den berichteten Vorfall informieren. «Aggressionen, die darauf abzielen, uns einzuschüchtern und unsere Mission zu behindern, werden uns nicht abschrecken.» Das Boot segelt demnach unter portugiesischer Flagge.

Tunesische Behörden: Mehrere Rettungswesten verbrannt 

Die staatliche tunesische Nachrichtenagentur Tap berichtete unter Berufung auf das Innenministerium, dass spezialisierte Sicherheitseinheiten den Brand an Bord untersucht hätten. Demnach sei das Feuer von einer brennenden Rettungsweste ausgegangen. Es habe weder Opfer noch Sachschäden gegeben, abgesehen von mehreren verbrannten Rettungswesten.

Thunberg Teil der Flotte

Im Mai hatten Aktivisten der Bewegung Freedom Flotilla Coalition, die ebenfalls mit einem Hilfsschiff unterwegs waren, von einem Drohnenangriff nahe der Mittelmeerinsel Malta berichtet. 

Die Global Sumud Flotilla will die israelische Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen und Hilfsgüter in den Küstenstreifen bringen. Sie ist nach Angaben der Organisatoren die bisher größte Aktion ihrer Art. Die Boote waren Anfang September von Barcelona aus gestartet. An Bord ist auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie war zuletzt mit einer Solidaritätsaktion an Bord der «Madleen» gescheitert. Israel hat in der Vergangenheit Versuche von Aktivisten, die Seeblockade vor dem Gazastreifen zu durchbrechen, stets verhindert. 

Albanese: Vorfall muss verifiziert werden

Auch die unabhängige UN-Berichterstatterin für die von Israel besetzten palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, kommt in einem Video auf Instagram zu Wort. Sie spricht darin von einem großen Schock und sagt zugleich, der Vorfall müsse zunächst verifiziert werden. Es gebe aber unter anderem Drohungen gegen die Flotte, die von Israel ausgingen.

Albanese hatte Israel vergangenes Jahr in einem Bericht Völkermord an den Palästinensern vorgeworfen. Israel wiederum spricht ihr Fairness und Unparteilichkeit ab. Die Trump-Regierung hatte im Juli Sanktionen gegen Albanese verhängt und ihr ebenfalls Voreingenommenheit und Antisemitismus vorgeworfen.

@ dpa.de