Konjunktur, Politik/Regierungen

Vor internationalen Verhandlungen über Klimaschutz in der Schifffahrt im nächsten Monat pochen deutsche Reeder und Umweltschützer auf eine Einigung.

21.03.2025 - 07:44:30

Reeder und Nabu pochen auf Klimaschutz-Einigung in London

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) aus Hamburg nennt die Verhandlungen "entscheidend für die Zukunft der Schifffahrt". Vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) aus Berlin heißt es: "Wir erwarten ein klares Bekenntnis zum Klimaschutz."

Vom 7. bis zum 11. April wird der Umweltausschuss der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) in London zusammenkommen. Die IMO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und setzt weltweit verbindliche Regeln für die Schifffahrt. Ihr gehören mehr als 170 Mitgliedsstaaten an - darunter die USA, China und Deutschland.

Die IMO erwartet laut Ankündigung, dass der Ausschuss sich auf sogenannte mittelfristige Klimaschutzregeln einigt. Zur Abstimmung stehen ein Treibstoffstandard und ein CO2-Preis-System. In der EU gibt es solche Mechanismen bereits. Falls es zu einer Einigung kommt, sollen die Regeln während einer Sondersitzung im Oktober verabschiedet werden. In Kraft treten können sie 16 Monate später, also frühstens im Jahr 2027, wie eine IMO-Sprecherin sagte.

Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums sagte, Deutschland setze sich unter anderem mit den anderen EU-Staaten für ein ambitioniertes Ergebnis ein.

Schifffahrt soll bis etwa 2050 klimaneutral werden

Der VDR spricht sich auch aus Wettbewerbsgründen dafür aus, dass Klimaschutzregeln in der Schifffahrt vereinheitlicht werden. "Die Bundesregierung muss sich mit Nachdruck für eine weltweite Harmonisierung der Regelungen einsetzen", fordert der Verband.

Nabu-Schifffahrtsexperte Sönke Diesener sagte, es sei wichtig, dass der Treibstoffstandard auf klimaneutrale E-Fuels ausgerichtet werde. Biotreibstoffe und Flüssigerdgas (LNG) dürften nicht begünstigt werden. Der CO2-Preis müsse die Transformation der Branche sofort anreizen.

Im Juli 2023 hatten sich die Mitglieder der IMO geeinigt, Klimaneutralität der Schifffahrt bis etwa 2050 zu erreichen. Laut IMO lag der Anteil der internationalen Schifffahrt an den globalen Treibhausgasemissionen 2018 bei annähernd 2,9 Prozent.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Italien will Zwei-Prozent-Ziel der Nato erfüllen Italien will 2025 das vor mehr als zehn Jahren von den Nato-Mitgliedstaaten beschlossene Zwei-Prozent-Ziel für Verteidigungsausgaben erfüllen. (Wirtschaft, 17.04.2025 - 14:28) weiterlesen...

Von der Leyen: Waffen aus den USA sind okay EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht trotz des Kurswechsels der USA unter Präsident Donald Trump grundsätzlich kein Problem mit dem Kauf von Waffen aus den Vereinigten Staaten. (Wirtschaft, 15.04.2025 - 18:27) weiterlesen...

Kreise: China verbietet heimischen Airlines Abnahme von Boeing-Jets Im Zollkrieg zwischen den USA und China legt die Regierung in Peking nun laut Insidern nach. (Wirtschaft, 15.04.2025 - 10:19) weiterlesen...

Das war keine 'Ausnahme' US-Präsident Donald Trump will die jüngsten Zoll-Ausnahmen für Smartphones, Laptops und andere wichtige Elektronikprodukte nicht als solche verstanden wissen - und trägt damit weiter zur Verwirrung um die handelspolitische Linie seiner Regierung bei. (Wirtschaft, 14.04.2025 - 06:00) weiterlesen...

US-Regierung: Zoll-Ausnahme für Elektronik nur vorübergehend Kaum von Sonderzöllen befreit, stehen Smartphones, Laptops und andere wichtige Elektronikprodukte direkt wieder im Visier der US-Regierung. (Wirtschaft, 13.04.2025 - 19:02) weiterlesen...

Ausnahme bei US-Zöllen auf Elektronik - Merz für Freihandelsabkommen (aktualisierte Fassung)WASHINGTON - Die US-Regierung hat Smartphones, Laptops und andere wichtige Elektronik von Sonderzöllen gegen zahlreiche Länder - darunter auch China - ausgenommen. (Wirtschaft, 13.04.2025 - 15:27) weiterlesen...