Burnout, soziale Kontakte

Viel Arbeit – keine Zeit für die Liebe!

21.11.2016 - 10:52:25

Ist der Ausgleich zwischen Arbeit und sozialen Beziehungen tatsächlich so wichtig? Lohnt sich der Fokus auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance oder darf diese gerade am Anfang des Karrierewegs überhaupt eine Rolle spielen? Ist Burnout eine Farce oder ein Zeichen der Zeit? Wie sieht es ganz besonders im Finanzsektor aus? Fragen, die hier ein paar Antworten finden …

2013 schockte die Geschichte eines jungen deutschen BWL-Studenten, der sich in der Investmentbank Bank of America Merrill Lynch in London im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode gearbeitet hat. Ein Aufschrei ging durch die breite Bevölkerung. Von „Sklaverei in der City“ war die Rede. Andererseits ist dieses Phänomen in Japan nichts Ungewöhnliches. Hier gibt es sogar ein Wort für den Tod durch Überarbeitung: „Karoshi“. Doch bleiben dies Extremfälle, die ein sehr garstiges Bild auf die Branche und die allgemein herrschenden Arbeitsbedingungen der sogenannten Ersten Welt zeichnet. Fakt ist allerdings, dass die Balance zwischen Arbeit und Freizeit – und somit auch in Betracht auf soziale Kontakte außerhalb der Stelle – im Argen liegt.

Der Gehaltscheck als Counter-Gewicht zur Freizeit

Der Banksektor ist ein sehr hartes und leistungsbezogenes Pflaster. Das ist den meisten Praktikanten, die den Schritt in diese Richtung wagen, schon im Vornehinein bewusst. 15 Stunden Arbeit pro Tag sind nicht selten die Regel. Dann gibt es Zeiten, in denen selbst die ganze Nacht durchgearbeitet wird. Der Lohn für diese Mühen zeichnet sich dagegen am Ende des Monats auf dem eigenen Bankkonto ab. Laut einer Studie des Handelsblatts nimmt der Finanzsektor den dritten Platz unter den Einstiegsgehältern für Hochschulabsolventen der Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre ein. Durchschnittlich liegt dieser bei einem Jahreseinkommen von 49.960 Euro. Getoppt wird diese Verdienstmöglichkeit lediglich von dem Bereich Automotive (50.216 Euro) und – als unangefochtener Platz 1 – von der Chemie und der erdölverarbeitenden Industrie. Mit rund 52.050 Euro verdienen Hochschulabsolventen in diesem Sektor fast 70 Prozent mehr, als die Kollegen im Bereich Freizeit, Touristik und Sport. Nun stellt sich natürlich die Frage, ob ein dicker Gehaltscheck den Mangel an sozialen Kontakten außerhalb der Arbeit ausgleicht. Die Antwort liegt auf der Hand.  

Burnout – ein Zeichen der Zeit!

Wer sein Leben fast ausschließlich auf den Job hin ausrichtet, steuert unweigerlich auf gesundheitliche Probleme zu. Diese manifestieren sich zunächst in kleinen körperlichen Leiden wie ständige Müdigkeit, Erkältungen, Kopfschmerzen, etc. Dazu kommen sogenannte „Ticks“ wie beispielsweise das Bedürfnis, sich ständig zu Kratzen, Augenzucken oder Nägelkauen. Diese Zeichen müssen ernst genommen werden! Wenn Gefühle wie zum Beispiel Versagensängste, Ärger, Unwillen zur Arbeit zu gehen, Gleichgültigkeit oder Frustration zum Arbeitsalltag gehören, wird es höchste Zeit, den Anker zu werfen. Ein Burnout ist ein wirklich ernst zu nehmender Zustand, der, wenn nicht angegangen, zu Depressionen und im schlimmsten Falle zu „Karoshi“ führen kann. Wer diese Warnsignale erkennt, muss sofort handeln. Noch besser ist es:

 

Frühzeitig gegensteuern, bevor es nach hinten losgeht!

 

Gegen ein Burnout präventiv vorzugehen, ist natürlich die Paradelösung. Allerdings ist es oft schwierig, die gängigen Warnsignale wahrzunehmen, und noch schwieriger dementsprechend zu reagieren. Schließlich diktiert das Arbeitsumfeld oft das Handeln. Gerade im Bankwesen herrscht ein unglaublicher Leistungsdruck. Hier Schwäche zu zeigen, beziehungsweise diese zuzugeben, kann das Aus bedeuten. Der Drang nach den regulären Arbeitszeiten noch eine Schicht draufzulegen, Wochenenden zu opfern und den Urlaub lieber auszahlen zu lassen anstatt ihn zu nutzen, zeugen zwar nach außen hin von Engagement und Power, sind aber tatsächlich kontraproduktive Herangehensweisen. Und die ersten Schritte hin zum Burnout! Es gilt also, die Freizeit zu nutzen, regelmäßige Auszeiten zu nehmen und sich nicht dem Gruppendruck hinzugeben. Wer dazu etwas Motivation benötigt, sollte sich eventuell die Ausgabe „Faulheit: Macht blau!“ der Wirtschaftszeitschrift „Brand Eins“ zu Gemüte führen.

Wenn Liebe in der Luft liegt …

… tut sie dies meist vor der Eingangstüre zur Arbeitsstelle. Der Mensch ist ja bekanntlich ein Herdentier, das ohne soziale Interaktionen mit anderen auf lange Sicht nicht funktionieren kann. Dass es bei außerordentlich langen Arbeitszeiten über kurz oder lang aus seelischer Sicht ans Eingemachte geht, steht außer Frage. So ist es auch kaum verwunderlich, dass viele Angestellte im Finanzsektor – vornehmlich im Bereich des Investment Bankings – eine Abkürzung in Sachen zwischenmenschlicher Beziehungen nehmen. Es bleibt der Weg hin zur käuflichen Liebe. Dass die „schnelle Nummer“ in entsprechenden Etablissements nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, obliegt der unpersönlichen Natur dieser Arrangements. Ein wesentlich tiefergehenderes Erlebnis versprechen hochklassige Begleitagenturen, deren Dienstleistungen weit über den erotischen Faktor hinausgehen.Wie uns eine Expertin von Target-Escort.de verriet, suchen deshalb immer mehr Angestellte im Finanzsektor über etablierte Escort Service nach Zweisamkeit. Diese Damen bieten beispielsweise eine Girlfriend Experience an, bei der die romantische Nähe und das Persönliche gegenüber dem sinnlichen Aspekt die Hauptrollen spielen.

Die Wichtigkeit sozialer Kontakte außerhalb der Arbeit …

… und im Allgemeinen, ist unbestritten. Dass der Mensch verkümmert, wenn ihm jeglicher Kontakt zu anderen geraubt wird, zeigt alleine schon das Prinzip der Einzelhaft in Strafvollzugsanlagen. Ohne Input von anderen Menschen gehen wir geistig vor die Hunde. In Bezug auf die Arbeitswelt und dem eigenen Erfolg in derselben ist es unabdingbar, seine sozialen Kontakte zu pflegen. Wer dies tut, profitiert auf vielen Ebenen:

 

  • Der Wunsch nach Anerkennung ist unermesslich – auch außerhalb der Arbeit! Soziale Kontakte mit Freunden oder Familienmitglieder geben persönliche Anerkennung, die nichts mit der Arbeit zu tun hat, bzw. leistungsbezogen ist.
  • Ergo stärken soziale Kontakte das Selbstwertgefühl!
  • Man kann ohne Angst vor Konsequenzen seine Meinung sagen und sich Luft machen.
  • Ein außenstehender Blick oder eine „unfachmännische“ Sichtweise sind bei vielen Problemlösungen Gold wert!
  • Gegenseitiges Geben und Nehmen ohne Hintergedanken und Erwartungshaltungen.
  • Zwischenmenschliche Beziehungen stärken die soziale Kompetenz sowie die Teamfähigkeit und sind in Folge dessen wichtig für den beruflichen Erfolg.

 

Hier schließt sich ein Kreis! Viele moderne Unternehmen haben diese Tatsache schon lange erkannt und nutzen diese Erkenntnis für sich. Der soziale Kontakt innerhalb des Teams wird durch optimierte Arbeitsbedingungen gefördert. Statt Produktionsmannschaften an Fleißbänder zu stellen werden autarke Teams gebildet. Auch in der Finanzwelt zeichnet sich dies bezüglich eine Veränderung ab. Offene Büros unterstützen die innerbetriebliche Kommunikation, da Angestellte gemeinsam in einem Raum tätig sind. Jeder geht nach wie vor seiner Arbeit nach, doch ist die Schwelle einen Kollegen um Rat oder Hilfe zu bitten, deutlich niedriger.