Spanien hat eine Beteiligung am geplanten Marineeinsatz zur Sicherung der Schifffahrt im Roten Meer gegen Angriffe der Huthi außerhalb von EU- oder Nato-Einsätzen abgelehnt.
19.12.2023 - 13:12:00Spanien: Einsatz im Roten Meer nicht außerhalb von EU und Nato
Spanien unterliege hier den Entscheidungen der EU und der Nato und werde sich nicht einseitig und separat an der von den USA vorgeschlagenen neuen Sicherheitsinitiative "Operation Prosperity Guardian" beteiligen, verlautete am Dienstag aus dem spanischen Verteidigungsministerium in Madrid. Deutschland prüft nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius eine Anfrage zur Beteiligung.
Das US-Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, auch Spanien werde sich beteiligen. Zudem wurden weitere Länder, darunter Großbritannien, Bahrain, Kanada, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen und die Seychellen, genannt. Durch die stärkere Kooperation zwischen den Seestreitkräften soll der Schutz von Handelsschiffen verbessert werden, die wiederholt von Huthi-Rebellen aus dem Jemen angegriffen worden waren.
Das spanische Militär habe darauf verwiesen, dass für einen Einsatz im Roten Meer eventuelle die EU-Mission Atalanta gegen Piraten aus Somalia im Indischen Ozean eingeschränkt werden müsse. Die Piraten seien aber seit dem Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober wieder aktiver geworden, was vermutlich kein Zufall sei. Am 22. November sei ein iranischer Fischtrawler und am 14. November das bulgarische Frachtschiff "MV Ruen" unter maltesischer Flagge gekapert worden. Die spanische Fregatte "Victoria" sei im Rahmen der EU-Mission zur Überwachung in das Seegebiet entsandt worden, in dem sich die "MV Ruen" befinde. Den Indischen Ozean nun zu verlassen, um sich auf das Rote Meer zu konzentrieren, wäre wie "einen Heiligen zu entkleiden, um einen anderen anzuziehen", zitierte die Zeitung aus Militärkreisen.
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges mit Drohnen und Raketen an und attackieren Schiffe im Roten Meer, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Große Reedereien meiden zunehmend die Route durch das Rote Meer und den Suezkanal, über die etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels läuft./trö/ln/DP/mis