Konkurrenzkampf in der Möbelbranche
11.12.2014 - 15:35:58Konkurrenz zwischen Möbelhäusern gab es gewiss auch vor der Möglichkeit des Online-Shoppings. Doch mit dem zunehmenden Online-Angebot, das mit niedrigen Preisen, großer Auswahl und versandkostenfreier Lieferung wirbt, wird die Konkurrenz größer.
Konkurrenz zwischen Möbelhäusern gab es gewiss auch vor der Möglichkeit des Online-Shoppings. Doch mit dem zunehmenden Online-Angebot, das mit niedrigen Preisen, großer Auswahl und versandkostenfreier Lieferung wirbt, wird die Konkurrenz größer. Außerdem lässt sich der Einkauf online gemütlich zu Hause auf dem Sofa sitzend erledigen, während mit dem Kauf im Möbelhaus häufig eine Fahrt „zum Arsch der Welt“, wie es so schön in einem bekannten Werbespot heißt, verbunden ist. Deshalb müssen Möbelhäuser einen neuen Ansatz verfolgen, um Kunden zu erreichen, auf den Weg zum Möbelhaus zu bringen und zum Kauf anzuregen. Möglichkeiten gibt es da natürlich viele, man muss nur die passendes für sich finden:
- 1. Größer und schicker werden
Vor allem, um größer zu werden, bedarf es natürlich in erster Linie an ausreichend freier Fläche. So könnte ein bestehendes Möbelhaus räumlich erweitert werden oder es müsste in größere Räumlichkeiten umziehen bzw. kann auch extra ein schöneres und größeres Möbelhaus gebaut werden – am besten in optimaler Lage, mit guter Verkehrsanbindung und außereichend Platz für Parkplätze. Mehr Raum bringt nicht nur den Vorteil einer größeren Verkaufsfläche, sondern auch Raum für Restaurants, Bars, Kinderparadiese und andere Attraktionen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Möbel-Mahler in Neu-Ulm. Mit einer Größe von 74.000 qm bietet es beachtlich viel Raum, den es zu entdecken gibt. - 2. Spezialisierung auf eine Sparte
Eine weitere Möglichkeit, um sich von der Konkurrenz abzuheben, ist die Spezialisierung auf eine bestimmte Möbelsparte – seien es Büromöbel, Möbel im Landhausstil, Massivholzmöbel oder Designermöbel. Wichtig ist, dem Kunden mehr zu bieten als es „klassische“ Möbelhäuser tun. „Mehr“ bedeutet erstens ein größeres Sortiment im spezialisierten Bereich. Wenn es also beispielsweise Landhausmöbel sind, auf die der Shop spezialisiert ist, sollte auf jeden Fall eine größere Auswahl angeboten werden als im „klassischen Möbelhaus“. „Mehr“ heißt aber auch, sich sehr gut mit dem Sortiment auszukennen. Es gilt also ein umfangreiches Know-how aufzubauen und dieses zu präsentieren. - 3. Aktionen, Events, Happenings
Den Kunden immer wieder aufs Neue etwas Besonderes zu bieten, ist ebenfalls ein Weg, den man einschlagen kann. Die Möglichkeiten dafür sind zahlreichen. Ob Mitternachtsshopping, Themenabende, verkaufsoffene Sonntage oder besondere Sparaktionen – wichtig ist hierbei, sich immer wieder etwas Neues auszudenken und den Besuch im Möbelhaus mit einem zusätzlichen (kostenlosen) Erlebnis- oder Genussfaktor zu kombinieren. Natürlich müssen Kunden frühzeitig über kommende Aktionen informiert werden, damit sich die Aktion auch wirklich lohnt. Eine gewisse Regelmäßigkeit wäre ebenfalls gut, so können es sich Kunden besser merken und sich darauf einstellen. - 4. Mehr Filialen schaffen
Mehr Filialen heißt zunächst einmal ein größeres Einzugsgebiet und Stärkung des Brands, denn mehr Filialen können von mehr potentiellen Kunden wahrgenommen und besucht werden. Der gängigste Weg neue Filialen zu eröffnen ist natürlich einfach, neue Möbelhäuser zu bauen. Doch auch die Übernahme von Mitbewerbern ist eine Möglichkeit.
Expansion am Beispiel von Opti Wohnwelt
Die letztgenannt Variante, um sich von der Konkurrenz abzuheben verfolgt zum Beispiel Opti Wohnwelt. Zum einen wurde letztes Jahr renners Optimal mit seinen vier Filialen übernommen. Dadurch wurde zum einen das Einzugsgebiet in Norddeutschland erweitert. Zum anderen integrierte Opti Wohnwelt den Möbeldiscounter SB Mega Store (ehemals zu renners Optimal gehörend), der gleich nach der Übernahme filialmäßig aufgestockt wurde, indem sowohl ehemalige renners Optimal als auch Opti Wohnwelt Filialen in SB Mega Store umgewandelt wurden.
Der Expansionskurs von Opti Wohnwelt steigert jedoch nicht nur die Bekanntheit und den Einzugskreis des Unternehmens. Auch der Kunde profitiert davon. Durch die zusätzlichen Filialen erhöht Opti Wohnwelt seine Einkaufsstärke gegenüber den Herstellern. Die durch den größeren Mengeneinkauf entstehenden Preisvorteile werden an die Kunden weitergegeben. Außerdem können durch den möglichen Direktimport ab Bremerhaven weitere Kosten gesenkt werden – ebenfalls ein Faktor, der sich auf die Preisgestaltung in den Möbelhäusern auswirkt.