Deutschland, China

Es ist die größte Einzelinvestition in der Geschichte von BASF: In China hat der Konzern einen neuen Verbundstandort gebaut - gegen heftige Kritik.

05.11.2025 - 12:26:34

BASF startet Betrieb im umstrittenen Milliardenwerk in China. Nun wird schrittweise die Produktion hochgefahren.

Deutschlands größter Chemiekonzern BASF nimmt in seinem umstrittenen Milliardenwerk in China schrittweise den Betrieb auf. Im November habe der Konzern mit der Herstellung erster Produkte aus dem Verbund in Zhanjiang begonnen, teilte der Dax-Konzern mit. Damit sei ein wichtiger Meilenstein für das bislang größte Einzelinvestitionsprojekt des Unternehmens erreicht.

Mit mehreren nun in Betrieb befindlichen Anlagen für Basischemikalien könne BASF die schnell wachsende Nachfrage in China und der Region Asien-Pazifik besser bedienen. Der gesamte Standort werde ab Ende dieses Jahres in Betrieb genommen. 

Milliardeninvestitionen in Fernost

Der Standort in Zhanjiang, den BASF alleine betreibt, soll die weltweit drittgrößte Produktionsstätte von BASF nach dem Stammsitz Ludwigshafen und Antwerpen werden. In das Werk in der südchinesischen Provinz Guangdong investiert der Konzern rund 8,7 Milliarden Euro, wie BASF jüngst auf seinem Kapitalmarkttag präzisierte. Ursprünglich waren rund zehn Milliarden Euro veranschlagt.

Gefährliche Abhängigkeit von China?

Das Werk in Zhanjiang geht noch auf Ex-BASF-Chef Martin Brudermüller zurück, der es gegen harte Widerstände durchgesetzt hatte. 2020 wurde mit dem Bau erster Anlagen begonnen. Kritiker warnten immer wieder, BASF mache sich damit nach teuren Abschreibungen in Russland wegen des Ukraine-Kriegs erneut abhängig von einem autokratischen Regime. Das BASF-Management argumentiert hingegen, am riesigen Wachstumsmarkt China führe kein Weg vorbei.

Das neue Werk umfasst einen Steamcracker mit einer Kapazität von einer Million Tonnen Ethylen pro Jahr und mehrere Anlagen zur Produktion von Petrochemikalien, Zwischenprodukten und anderen Produkten. Mittel- bis langfristig werde der Standort in Zhanjiang eine entscheidende Rolle dabei spielen, das Kerngeschäft von BASF zu stärken, sagte Vorstandschef Markus Kamieth.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Merz sieht Bewegung im Streit um Chiplieferanten Nexperia. Nun deutet sich eine schnelle Lösung an. Der Chip-Konflikt zwischen den Niederlanden und China um Nexperia hält die Autoindustrie in Atem. (Wirtschaft, 07.11.2025 - 19:51) weiterlesen...

Merz: Bald Wiederaufnahme Chiplieferungen von Nexperia. Nun deutet sich eine Lösung an. Der Chip-Konflikt zwischen den Niederlanden und China um Nexperia hält die Autoindustrie in Atem. (Wirtschaft, 07.11.2025 - 19:21) weiterlesen...

Starker Preisanstieg bei seltenen Erden im dritten Quartal. China nutzte sein Quasi-Monopol in den vergangenen Monaten als Druckmittel gegen die westliche Wirtschaft. Seltene Erden sind Metalle, die für mehrere Industriezweige von großer Bedeutung sind. (Wirtschaft, 06.11.2025 - 04:00) weiterlesen...

BMW kommt besser durch die Krise. Das sieht wegen Problemen vor einem Jahr besser aus als es ist. Trotzdem stehen die Münchner vergleichsweise stabil da. BMW hat seinen Gewinn im dritten Quartal verdreifacht. (Wirtschaft, 05.11.2025 - 10:33) weiterlesen...

Milliardengewinn trotz Krise bei BMW. Das sieht wegen Problemen vor einem Jahr besser aus als es ist. Trotzdem kommen die Münchner vergleichsweise glimpflich durch die Krise. BMW hat seinen Gewinn im dritten Quartal verdreifacht. (Wirtschaft, 05.11.2025 - 07:30) weiterlesen...

Rennen um autonomes Fahren: VW baut in China eigene KI-Chips. VW kündigt nun einen eigenen Chip an. Sorgen vor ausbleibenden China-Chiplieferungen und Entwicklungsdruck bei autonomem Fahren plagen die Autoindustrie. (Wirtschaft, 05.11.2025 - 07:23) weiterlesen...