Putin, Russland

Die Atommächte Russland und Nordkorea haben nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin einen gegenseitigen Beistand für den Fall eines Angriffs durch einen Drittstaat vereinbart.

19.06.2024 - 13:17:55

Putin: Russland und Nordkorea vereinbaren gegenseitigen Beistand

Der am Mittwoch von Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Pjöngjang unterzeichnete Vertrag über eine allumfassende strategische Zusammenarbeit beinhaltet demnach auch gegenseitige Hilfe bei einer Aggression von außen gegen Russland oder Nordkorea. Das Abkommen soll die Zusammenarbeit der beiden Staaten auf eine neue Stufe stellen.

Während seines Besuchs in Nordkorea kritisierte der Kremlchef in der von Moskauer Staatsmedien gezeigten Stellungnahme die Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine, die etwa mit F-16-Kampfflugzeugen künftig auch Schläge gegen russisches Staatsgebiet ausführen könnte. Einzelne Mitgliedsstaaten der Nato hatten erlaubt, dass die Ukraine mit gelieferten Hochpräzisionswaffen russisches Staatsgebiet angreifen darf. Russland sieht darin eine direkte Beteiligung von Nato-Staaten an dem Krieg in der Ukraine.

"Das ist ein gewaltiger Vertrag", sagte Kim über das russisch-nordkoreanische Abkommen. Es leite eine neue Epoche ein. Die Zusammenarbeit in politischen, militärischen, wirtschaftlichen und anderen Fragen sei friedlich und auf Verteidigung der Interessen beider Staaten ausgerichtet, betonte er. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass er zu einer treibenden Kraft beim beschleunigten Aufbau einer neuen multipolaren Welt wird", sagte der Machthaber.

Putin sprach sich auch dafür aus, die UN-Sanktionen gegen Nordkorea zu beenden, und sicherte Kim Hilfe zu, dem Druck durch die internationalen Strafmaßnahmen zu widerstehen. "Wir wehren uns weiter gegen die Praxis eines Strangulierens durch Sanktionen als ein Instrument, das der Westen zu nutzen pflegt, um seine Hegemonie in der Politik, in der Wirtschaft und anderen Sphären aufrechtzuerhalten", sagte Putin. Russland und Nordkorea entwickelten ihre souveräne Zusammenarbeit für den Aufbau trotz des Drucks von außen weiter.

Im vergangenen Jahr soll nach Angaben aus dem Weißen Haus die Lieferung von nordkoreanischen Raketen und Artilleriemunition an Russland vereinbart worden sein, die Moskau im Ukraine-Krieg verwendet. Im Gegenzug wird auch die Übergabe von militärischen Schlüsseltechnologien an das wegen seines Atomprogramms international sanktionierte Nordkorea vermutet. Beide Länder haben eine solche Kooperation bestritten.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Nächstes Treffen in Moskau? Trump will sich nicht festlegen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin haben unverbindlich über ein weiteres Treffen gesprochen - vielleicht sogar in Russland. (Wirtschaft, 16.08.2025 - 05:39) weiterlesen...

Trump und Putin stecken Positionen vor Treffen ab Die USA und Russland stecken vor dem Gipfeltreffen von Donald Trump und Wladimir Putin ihre Positionen ab. (Wirtschaft, 14.08.2025 - 16:15) weiterlesen...

Russland will mit USA auch über bilaterale Fragen sprechen Russland will beim Gipfel von Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump nach Angaben des Außenministeriums in Moskau weiter auf eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen hinarbeiten. (Wirtschaft, 13.08.2025 - 15:01) weiterlesen...

Kanzleramtschef warnt vor Ausspähung Deutschlands durch Russland Vor dem Treffen von Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump am Freitag in Alaska warnt Kanzleramtschef Thorsten Frei vor der aggressiven russischen Politik und einer Ausspähung Deutschlands. (Politik, 12.08.2025 - 11:58) weiterlesen...

Russland will die USA täuschen Wenige Tage vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj darin einen neuen Täuschungsversuch Moskaus. (Wirtschaft, 11.08.2025 - 06:00) weiterlesen...

Selenskyj: Russland will die USA täuschen Wenige Tage vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj darin einen neuen Täuschungsversuch Moskaus. (Wirtschaft, 11.08.2025 - 05:21) weiterlesen...