Der scheidende Vorsitzende der Münchener Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat vor öffentlicher Kritik an China gewarnt.
08.11.2025 - 08:45:11Ischinger warnt vor öffentlicher Kritik an China
"Irritationen lassen sich korrigieren, China hat an Deutschland und an Europa weiter ein erhebliches Interesse. Das beruht auf Gegenseitigkeit." Der Diplomat rief die Europäische Union zu mehr Geschlossenheit gegenüber China auf. "Europa spricht zu oft mit 27 Stimmen. Aus Sicht Pekings sind wir dann 27 Zwergstaaten, Deutschland der mit der größten Mütze. Wir brauchen eine gemeinsame strategische Zielsetzung", sagte Ischinger. Die Bundesregierung und deutsche Unternehmen mahnte er zu schnellerer Reduzierung der Abhängigkeiten von China. Damit gehe es nur langsam voran, weil man es sich zu lange bequem gemacht habe. "Es ist falsch, einfach nur China zu verteufeln, weil wir abhängig geworden sind. Wir haben uns freiwillig abhängig gemacht - weil es billiger war", sagte Ischinger. Jetzt gehe es um Diversifizierung, nicht um Abkopplung. "Dafür braucht es unternehmerische Entscheidungen und bei strategischen Gütern wie seltenen Erden auch staatliche Flankierung, sprich Förderung."


