Sicherheit, Ratgeber

Wuppertal - Trotz zahlreicher gesetzlicher Regelungen bleibt der Brandschutz in Unternehmen häufig theoretisch.

16.09.2025 - 08:00:00

Brandschutz im Betriebsalltag: Wo sich Lücken auftun und wie sie geschlossen werden können. Die Praxis zeigt, dass bestehende Regelungen aus Bauordnungen, Arbeitsstättenverordnungen sowie relevante DIN-Normen zwar bekannt sind, jedoch ihre Umsetzung im Betriebsalltag lückenhaft bleibt. Für die meisten Menschen ist ein Brand im Unternehmen schwer vorstellbar, weshalb Schutzmaßnahmen oftmals auch Unwissenheit oder Leichtsinnigkeit umgangen werden.

Die Folgen eines nicht gelebten Brandschutzes können im Ernstfall schwer wiegen. Nicht nur das Personal, sondern auch materielle Ressourcen sind erhöhten Gefahren ausgesetzt, wenn Schutzmaßnahmen nicht konsequent angewandt und überprüft werden. Statistisch betrachtet führt ein größeres Brandereignis insbesondere in produzierenden Unternehmen dazu, dass das Unternehmen direkt oder unmittelbar nach dem Brand in die Insolvenz geht.

Schwachstellen im Betriebsalltag: Vernachlässigter Brandschutz als Risiko

Regelverstöße lassen sich in vielen Betrieben beobachten, etwa beim Freihalten und Kennzeichnen von Flucht- und Rettungswegen. Ob durch Unwissenheit oder geringe Priorisierung – brandschutztechnisch wichtige Maßnahmen wie das richtige Schließen von Brandschutztüren oder der sachgemäße Umgang mit Brandschutzwänden werden immer wieder ignoriert.

In der Praxis werden Brandschutztüren mit Holzkeilen oder anderen Gegenständen offen gehalten, wodurch im Brandfall schnell eine Rauch- und Brandausbreitung erfolgen kann. Auch Durchbrüche durch Brandwände, die anschließend keine brandschutztechnische Abschottung erhalten, lassen sich immer wieder finden.

Verdeckte Gefahren: Alltägliche Nachlässigkeit als Auslöser

Im Tagesgeschäft werden Flucht- und Rettungswege oftmals aus Platzmangel, Zeitdruck oder auch Bequemlichkeit mit Paletten oder anderen Gegenständen zugestellt. Feuerlöscher werden beispielsweise für die Überwachung von Heißarbeiten aus der Halterung genommen und anschließend nicht mehr zurückgebracht, so dass sie im Brandfall nur schwer auffindbar wären.

Das Aushängen von Brandschutzordnungen und Fluchwegplänen, die im Ernstfall eine Orientierung bieten, erfolgt in vielen Fällen zu wenig oder gar nicht. Noch schwieriger wird es, wenn in den Bereichen Mitarbeitende mit Sprachbarrieren arbeiten. Sollte die deutsche Sprache nicht gesprochen werden, braucht es sogar Aushänge in allen relevanten Sprachen. Damit im Brandfall jeder weiß, was zu tun ist, sind solche Hilfestellungen allerdings unausweichlich.

Ursachenanalyse: Informationsdefizite und fehlende Strukturen

Die Ursachen für diese Probleme sind vielfältig. Oft fehlt es an notwendigen Informationen oder am Wissen über Vorgaben, wie Mindestbreiten von Fluchtwegen oder die Auswahl und den richtigen Einsatz von Löschmitteln. Ohne dieses Wissen entstehen Unsicherheiten, die zu einem nicht gewünschten Fehlverhalten führen und die Bereitschaft, Regeln einzuhalten, sinkt. Eine gute Präventionsarbeit ist daher entscheidend: Nur wenn der Brandschutz im Alltag gelebt wird, alle wissen worauf sie achten müssen und was im Ernstfall zu tun ist, können schwere Folgen für Menschen und Unternehmen vermieden werden.

Schulungen und Unterweisungen helfen, Risiken und Schutzmaßnahmen gezielt zu vermitteln. Sie stärken das Bewusstsein, sorgen für sicheres Verhalten und fördern Eigenverantwortung – so werden Schutzmaßnahmen nachhaltig gebündelt.

Praktische Wege zur Steigerung der Wirksamkeit

Regelmäßige Schulungen der Belegschaft zählen zu den wirksamsten Mitteln, um Defizite im Brandschutz anzugehen. Die Ausbildung zum Brandschutz- und Evakuierungshelfer ist rechtlich vorgeschrieben. Doch eine einmalige Grundausbildung reicht nicht aus. Es braucht regelmäßige Weiterbildungen, die erfahrungsgemäß spätestens nach zwei bis drei Jahren erfolgen sollten. Ebenso sind Evakuierungsübungen essentiell, damit jeder im Notfall sofort weiß, was zu tun ist. Solche Proben sollten realitätsnah konzipiert und gemeinsam mit den betrieblichen Verantwortlichen abgestimmt werden.

Daneben ist es hilfreich, die Kontrollmechanismen für Brandschutzmaßnahmen in den Alltag zu integrieren. Wenn Mitarbeitende etwa auf Missstände wie zugestellte Rettungswege stoßen, sollten sie aktiv werden. Außerdem sollte es auch positives Feedback geben, wenn sich sicher verhalten wird.

Langfristige Perspektive: Mehrwert eines gelebten Brandschutzes

Erfolgreicher Brandschutz ist kein einmaliges Projekt, sondern ein dauerhafter Prozess innerhalb der Unternehmenskultur. Durch ständige Überprüfung, realitätsnahe Übungen und die Förderung der Eigenverantwortung erfüllt der Betrieb nicht nur gesetzliche Vorgaben, sondern schafft langfristig mehr Sicherheit für Menschen, Unternehmen und Werte.

Über Stefan Ganzke und die WandelWerker Consulting GmbH:

Stefan Ganzke ist zusammen mit Anna Ganzke Gründer und Geschäftsführer der WandelWerker Consulting GmbH. Gemeinsam mit ihrem Team unterstützen die beiden mittelständisunche Unternehmen und Konzerne dabei, die Arbeitsunfälle kontinuierlich und nachhaltig zu senken sowie eine gelebte Arbeitsschutzorganisation zu entwickeln. Weitere Informationen erhalten Sie unter: https://www.wandelwerker.com

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