Deutschland, Berlin

Nach einem Hackerangriff funktionieren wichtige Systeme am Flughafen nicht mehr.

24.09.2025 - 07:29:08

Kein Normalbetrieb am Flughafen BER in den nächsten Tagen. Reisegäste müssen auch in den kommenden Tagen mit erheblichen Beeinträchtigungen rechnen.

Reisende am Berliner Flughafen müssen sich nach dem Cyberangriff auf ein IT-System in den kommenden Tagen weiterhin auf Verspätungen, Ausfälle und lange Wartezeiten einstellen. «Die Firma hat uns informiert, dass es noch mehrere Tage dauern kann, bis sie ein funktionsfähiges System bereitstellen», sagte ein Flughafensprecher der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist sehr bedauerlich und hat uns überrascht.» Wann genau alles wieder ordnungsgemäß funktioniere, sei nicht abzusehen.

Auch am Mittwoch werde es daher erneut Streichungen und Verspätungen geben. «Wir empfehlen allen Reisegästen, sich bei ihren Airlines zu erkundigen, ob ihr Flug geht oder nicht», sagte der Sprecher. Außerdem werde dringend empfohlen, vor der Abreise online einzuchecken oder das Self-Check-in am Terminal zu nutzen, das von 19 Airlines angeboten werde.

Fast jeder Flug startete am Morgen und am Vormittag verspätet, wie auf der Flughafen-Website zu sehen war. Manchmal verzögerte sich der Abflug nur um 15 bis 20 Minuten, häufig aber um ein bis zwei Stunden.

Große Koffer dürfen nicht mit ins Handgepäck

Wegen des Angriffs am Freitagabend funktionieren Check-in, Boarding und Gepäckaufgabe nur eingeschränkt oder müssen aufwendig improvisiert werden. Die Fluglinien behelfen sich seit Tagen damit, dass sie das Einchecken der Passagiere zum Teil per Hand machen, zum Teil auch mit externer Technik.

Einige Fluggäste hätten versucht, ihre Koffer als Handgepäck mit durch die Sicherheitskontrolle zu nehmen. «Das funktioniert nicht, davon raten wir dringend ab.» Das Gepäck müsse durch die Gepäcksortierung, um im Bauch des Flugzeugs zu landen, anders gehe es nicht.

Personal kommt an seine Grenzen

Seit Dienstagmorgen sei es wieder möglich, das Gepäck den einzelnen Flügen zuzuordnen und nicht mehr nur den Fluggesellschaften, das habe den Prozess etwas beschleunigt. «Aber es sind nach wie vor große Gepäckmengen, die bewältigt werden müssen.» Personell und platztechnisch komme der Flughafen langsam an seine Grenzen, sagte der Sprecher.

Nach Angaben der EU-Cybersicherheitsagentur ENISA handelte es sich um einen Angriff mit sogenannter Ransomware, also Schadsoftware, die Daten und Systeme verschlüsselt und erst gegen Zahlung eines Lösegelds wieder freigibt.

Wegen der Attacke meldeten vier europäische Flughäfen Probleme bei der Passagierabfertigung - neben Berlin waren dies Brüssel, Dublin und London Heathrow. Die anderen großen deutschen Flughäfen waren nicht betroffen.

In Brüssel sollen nach Angaben des Flughafens an diesem Mittwoch 94 Prozent der Abflüge planmäßig starten. 16 von 256 Flügen seien annulliert. Verspätungen betrügen derzeit durchschnittlich 15 bis 20 Minuten, bei vereinzelten Flügen auch mehr. Der Londoner Flughafen Heathrow meldete, dass eine große Mehrheit der Flüge wie geplant abgewickelt werde. Auch in Dublin waren am Morgen kaum noch Verspätungen zu beobachten.

@ dpa.de

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