Meinungsfreiheit, Kabarett

Leipzig - Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben eine reiche Kabarett-Landschaft.

10.02.2025 - 11:28:16

Meinungsfreiheit im Kabarett? – MDR hat die Szene in Mitteldeutschland befragt. Viele Ensembles pflegen eine lange Tradition, die viele Jahrzehnte zurück reicht. Doch wie steht es aktuell um die Kabaretts in Mitteldeutschland und um ihre finanzielle Situation, wie viel Meinungsfreiheit ist heute möglich und woher kommt eigentlich das Publikum? Die Kabarettisten gaben an, dass sie zwar frei ihre Meinung äußern können, eine Rücksicht auf das Publikum aber manchmal kontroverse Themen verhindere. Dieses Ergebnis und viele weitere liefert die aktuelle Befragung von MDR KULTUR in Zusammenarbeit mit MDRfragt, die sich an die 16 festen Kabaretthäuser mit eigenem Ensemble in Mitteldeutschland gerichtet hat. Auch potenzielle Besucherinnen und Besucher wurden um ihre Meinung gebeten.

Die Mehrheit der Kabaretts in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sieht ihre Meinungsfreiheit nicht eingeschränkt. Das geht aus der MDR KULTUR Kabarettbefragung hervor, die in Zusammenarbeit mit MDR fragt, dem Meinungsbarometer für Mitteldeutschland, entstanden ist. 20 Prozent gaben demnach an: „Wir können unsere Meinung frei äußern, aber mit Einschränkungen.“ Sie betonten jedoch, dass eine Rücksicht auf das Publikum manchmal kontroverse Themen verhindere. Gerade bei den nicht geförderten Kabaretts bestehe ein wirtschaftlicher Druck, die Publikumszahlen hochzuhalten. Dennoch habe man die Hoffnung, auch in Zukunft politische Stücke anbieten zu können.

Kabarett sorgt sich um Zukunft

Befragt nach ihrer finanziellen Situation im Vergleich zur Vergangenheit, wird klar: Die Mehrzahl der Kabaretts verfügt aktuell offenbar über weniger Geld als früher. Acht Häuser – und damit eine knappe Mehrheit von 53 Prozent – geben an, ihre finanzielle Situation habe sich im Vergleich zum Jahr 2000 verschlechtert; nur bei einem Drittel der befragten Kabaretts (27 Prozent) ist sie besser geworden.

Leidet Kabarett an Überalterung?

40 Prozent der Kabaretts bemerken eine Überalterung ihres Publikums. Aber alle sind sich einig: Wenn das Durchschnittsalter ansteigt, kann das die Existenz des Kabaretts bedrohen. Zwölf Häuser (80 Prozent) gaben an, dass sie versuchen, gezielt jüngere Menschen für ihr Programm zu begeistern. Nur zwei der befragten Häuser machen das nicht.

Politik ist Top-Thema

In ostdeutschen Kabaretts hat die sogenannte „Ensemble-Spielweise“ eine lange Tradition. Dabei stehen mindestens zwei Personen auf der Bühne und performen. Darüber hinaus nehmen politisches Kabarett (80 Prozent), Comedy und Musik-Kabarett den größten Teil des Spielplans ein.

Social Media ist keine Konkurrenz

Social Media wird eher als Chance und weniger als Bedrohung für die eigene Arbeit empfunden. Die festen Häuser mit ihren Ensembles empfinden das aber mehrheitlich nicht als eine Gefahr für die Arbeit von professionellen Kabarettmachern (73 Prozent). Nur jedes vierte Haus (27 Prozent) hat den Eindruck, dass damit die Arbeit der Kunstschaffenden schwieriger wird.

Über die Kabarettbefragung

MDR KULTUR hat in Zusammenarbeit mit MDRfragt, dem Meinungsbarometer für Mitteldeutschland, die 16 festen Kabaretthäuser mit eigenem Ensemble in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen befragt. 15 von ihnen haben an der Befragung teilgenommen. Die Befragung der MDRfragt-Gemeinschaft fand vom 14. bis 17. Januar 2025 statt. Alle Ergebnisse finden Sie hier: So geht es den Kabaretts in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen | MDR.DE

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