In den Ländern stößt die Ankündigung von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU), erstmals auch zweite Pässe von Tatverdächtigen zu erfassen, überwiegend auf Skepsis.
02.09.2025 - 00:00:00Länder skeptisch bei Erfassung von Mehrfach-Staatsangehörigkeiten
"Ich sehe überhaupt nicht, worin hier der Erkenntnisgewinn oder der Mehrwert für die Polizeiarbeit liegen soll", sagte sie. Das bayerische Innenministerium sprach hingegen von einem interessanten Ansatz. "Sobald erste Ergebnisse aus dem Vorgehen in Nordrhein-Westfalen vorliegen, werden wir uns diese genauer anschauen", erklärte eine Sprecherin. Aus dem Bundesinnenministerium hieß es, das Vorgehen von NRW sei "nachvollziehbar und sinnvoll". Ein entsprechendes Vorgehen auf Bundesebene dürfte aber unwahrscheinlich sein. "Hierfür bedarf es einer konsensualen Entscheidung im Kreis aller Länder und des Bundes, was in der Vergangenheit bei anderen Kriterien teilweise erhebliche Zeit in Anspruch genommen hat", so eine Sprecherin. In der nordrhein-westfälischen Kriminalitätsstatistik sollen künftig Mehrfach-Staatsangehörigkeiten von Verdächtigen und Opfern ausgewiesen werden. Das Bundesland geht damit einen Sonderweg.