Umfrage, Trumps

US-Präsident Donald Trump trifft mit seiner Forderung nach Verteidigungsausgaben in Höhe von fünf Prozent der Wirtschaftskraft in der deutschen Bevölkerung auf massive Ablehnung.

19.01.2025 - 14:42:51

Umfrage: Nur 4 Prozent für Trumps 5-Prozent-Ziel

Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur halten nur vier Prozent der Deutschen eine solch starke Anhebung der Militärinvestitionen für richtig.

Allerdings sind insgesamt 41 Prozent der Meinung, dass die bisher von der Nato veranschlagten "mindestens zwei Prozent" des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung zu wenig sind.

28 Prozent der 2.078 Befragten, die zwischen dem 10. und 14. Januar an der Umfrage teilnahmen, sind für mindestens drei Prozent Verteidigungsausgaben, neun Prozent für mindestens vier Prozent und vier Prozent halten Militärausgaben von fünf Prozent oder mehr für angemessen. Fast jeder Dritte (30 Prozent) steht hinter dem aktuellen Zwei-Prozent-Ziel der Nato. Zwölf Prozent sind der Meinung, Deutschland sollte weniger als zwei Prozent des BIP für Verteidigung ausgeben.

Derzeitiges Ziel: Mindestens zwei Prozent

Die Nato-Staaten haben sich 2023 beim Gipfel in Litauen zum Ziel gesetzt, dauerhaft jährlich mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben. Mit dieser Vereinbarung wurde das Zwei-Prozent-Ziel aus dem Jahr 2014 erweitert, das offiziell nur vorsah, dass alle Alliierten auf Ausgaben in Höhe von zwei Prozent hinarbeiten. Damals lagen bis auf die USA, Großbritannien und Griechenland alle Mitgliedstaaten unter dieser Marke, einige wie Deutschland sogar sehr weit. Inzwischen hat sich das im Zuge der drastisch zunehmenden Bedrohung aus Russland geändert.

Fünf Prozent würde mehr als 200 Milliarden Euro bedeuten

Nach der jüngsten Nato-Statistik vom Juni 2024 liegen von den 32 Nato-Staaten nur noch acht Länder unter zwei Prozent. Deutschland liegt bei 2,12 Prozent. Eine Nato-Quote von fünf Prozent würde 2025 rein rechnerisch bei einem von der Bundesregierung laut Herbstprognose erwarteten Bruttoinlandsprodukt von 4.400 Milliarden Euro Verteidigungsausgaben von deutlich mehr als 200 Milliarden Euro bedeuten.

SPD, Union und FDP bekennen sich in ihren Wahlprogrammen zum aktuellen Nato-Ziel. Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck hat 3,5 Prozent ins Spiel gebracht und CSU-Chef Markus Söder "deutlich über drei Prozent".

@ dpa.de