Nach einer Drohung gegen Teilnehmer einer Hintergrundrunde für Journalisten durch Pressesprecher Hanno Kautz ist das Bundesgesundheitsministerium von Nina Warken (CDU) um Schadensbegrenzung bemüht, während die Opposition Konsequenzen fordert.
28.07.2025 - 16:31:20Drohung gegen Presse - Gesundheitsministerium räumt Fehler ein
Anschließend setzte er eine Art Kopfgeld aus: "Für Hinweise, die zur Ergreifung des Übeltäters/der Übeltäterin führen, setze ich eine Belohnung in Höhe von Exklusiv-Informationen nicht unter einer Agenturmeldung aus." Einen Tag später bezeichnete er den Vorgang in einer weiteren E-Mail als "ironisch". Eine Stellungnahme lehnte das Bundesministerium für Gesundheit zu diesem Zeitpunkt ab. Die gesundheitspolitischen Sprecher der Oppositionsfraktionen im Bundestag reagierten mit scharfer Kritik. "Wenn ein Ministeriumssprecher versucht, Einschüchterung und Verunsicherung von Journalistinnen und Journalisten als `Ironie` zu deklarieren, beweist das nicht nur ein seltsames Demokratieverständnis, sondern auch, dass im Ressort von Frau Warken momentan die Nerven blank liegen", sagte Ates Gürpinar von den Linken T-Online. Janosch Dahmen von den Grünen sagte T-Online: "Das ist kein kommunikativer Ausrutscher - sondern möglicherweise sogar ein justiziabler Eingriff in die Pressefreiheit. Ministerin Warken muss sich jetzt fragen lassen: Wird hier im Stil und in der Sache in ihrem Namen gesprochen? Falls nicht, ist es offensichtlich Zeit für klare Konsequenzen." Kautz habe "definitiv eine rote Linie überschritten".