Strack-Zimmermann, Analyse

FDP-Präsidiumsmitglied Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert ihre Partei zu einer selbstkritischen Debatte über die Ursachen ihres Debakels bei der Bundestagswahl vor vier Wochen auf.

24.03.2025 - 09:00:00

Strack-Zimmermann will schonungslose Analyse von FDP-Wahldebakel

"Wenn wir in vier Jahren wieder im Bundestag vertreten sein wollen, müssen wir erst einmal schonungslos analysieren, warum wir das Vertrauen der Wähler so deutlich verloren haben", sagte Strack-Zimmermann dem "Tagesspiegel" (Montagsausgabe). Sie sieht die Ursachen für das Bundestagswahlergebnis ihrer Partei in falschen strategischen Entscheidungen: "Wir haben offenbar die Herzen der Menschen nicht erreicht". Die FDP hatte bei der jüngsten Bundestagswahl 4,3 Prozent der Stimmen erreicht und damit den Einzug in den Bundestag verpasst. Strack-Zimmermann warnte ihre Partei davor, das eigene Scheitern nur auf die Ampel-Koalition zu schieben.

"Wir sind 2013 schon mal abgewählt worden, nachdem wir an einer schwarz-gelben Regierung beteiligt waren. Jetzt erleben wir es nach der Zusammenarbeit mit der SPD und den Grünen", sagte sie: "Die Abwahl auf die unerfreuliche Lage in der Ampel zu reduzieren, greift also zu kurz." Die FDP war im November 2024 aus der Regierung mit SPD und Grünen ausgetreten. Strack-Zimmermann sagte: "Offensichtlich performen wir als Regierungspartei nicht zufriedenstellend". Darüber hinaus habe die FDP es verpasst, "für Aufbruch, für etwas Neues" zu stehen, etwa in Bezug auf die Digitalisierung - und gab Digital- und Verkehrsminister Volker Wissing (parteilos, bis 2024 FDP) eine Mitschuld am Wahlergebnis: "Unser dafür verantwortlicher Minister hat aber nicht geliefert. Und das enttäuscht unsere Wähler", so Strack-Zimmermann. Bezüglich ihrer zukünftigen Rolle in der FDP verwies Strack-Zimmermann auf den Bundesparteitag im Mai: "Ausschließlich die Partei wird entscheiden, ob mein Beitrag hilfreich sein könnte oder nicht".

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