Die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Katarina Barley, hat den Einfluss von "Spaßparteien" auf die europäische Politik beklagt und die Einführung einer Fünf-Prozent-Hürde bei Europawahlen gefordert.
20.11.2025 - 06:00:00Barley kritisiert Spaßparteien bei Europawahlen
"Was mich auch ärgert, sind so diese sogenannten Spaßparteien, also da habe ich überhaupt kein Verständnis für", sagte die SPD-Politikerin dem Podcast "Meine schwerste Entscheidung" der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).
Zwar habe selbst das Bundesverfassungsgericht gesagt, "so ein paar, deswegen brauchen wir keine Fünf-Prozent-Hürde, so ein paar, das ist nicht so schlimm", führte sie aus. Aber Länder wie Malta oder Luxemburg hätten nur sechs Abgeordnete für das ganze Land.
Dann könnten die Deutschen nicht drei schicken, die "nur ein bisschen Krawall machen wollen". Als Beispiel nannte sie "Die Partei" des Satirikers Martin Sonneborn, der einige Zeit abwechselnd mit Ja und Nein gestimmt hatte. Es sei "wichtig, dass ein Europäisches Parlament genauso ernst genommen wird wie ein Deutscher Bundestag", erklärte Barley. "Und wenn man sagt, im Deutschen Bundestag haben Parteien, die nicht eine Mindestunterstützung in der Bevölkerung haben, nichts zu suchen, dann sollte man das auch für das Europäische Parlament anwenden." Bei der vergangenen Europawahl galt keine Sperrklausel. Bei Bundestagswahlen gibt es die Fünf-Prozent-Hürde.


