Die umstrittene SPD-Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht, Frauke Brosius-Gersdorf, wehrt sich gegen Kritik an ihrer Person.
15.07.2025 - 10:46:04Brosius-Gersdorf äußert sich zu gescheiterter Richterwahl
"Einseitige Zuschreibungen (`ultralinks` und `linksradikal`) entbehren der Tatsachenbasis." Sie beruhten auf einer "punktuellen und unvollständigen Auswahl einzelner Themen und Thesen", zu denen einzelne Sätze "aus dem Zusammenhang gerissen werden, um ein Zerrbild zu zeichnen". Die Linke im Bundestag begrüßte in einer ersten Reaktion die Erklärung der SPD-Kandidatin. "Der Brief geht sachlich auf alle Punkte ein, die in den vergangenen Tagen dafür genutzt wurden, eine beispiellose Hetzkampagne gegen Brosius-Gersdorf zu fahren", sagte die Linke-Innenpolitikerin Clara Bünger der "Welt". Hätte man sich mit ihren Aussagen etwas mehr beschäftigt, als "Verdrehungen und Verzerrungen von rechts" zu übernehmen, "hätten wir heute wahrscheinlich eine wissenschaftlich sehr starke und unabhängige neue Richterin am Bundesverfassungsgericht gehabt". Die AfD hingegen übt scharfe Kritik an Brosius-Gersdorf: "Den beiden umstrittenen Kandidatinnen Kaufhold und Brosius-Gersdorf steht politisch das Wasser bis zum Hals. Dass Letztere jetzt versucht, die Kritiker zu diffamieren, erinnert an einen Ertrinkenden, der wild um sich schlägt", sagte der AfD-Rechtspolitiker Stephan Brandner der "Welt". "Ihre Aussagen sind eindeutig links-ideologisch bis verfassungsfeindlich und lassen sich nicht weginterpretieren, wie sie es probiert." Dass insbesondere Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) keine Probleme mit ihrer "lebensfeindlichen Ideologie" zu haben scheine, habe der Regierungschef in der Befragung der Bundesregierung "eindrucksvoll bewiesen". "Wir gehen davon aus, dass die Kandidatin jetzt über die Sommerpause `salonfähig` gemacht werden soll, um sie seitens der Regierenden im Herbst durchzuwinken."