Deutsche Wirtschaftswissenschaftler halten Strukturreformen mehrheitlich für ein drängenderes Thema als neue Schulden für die Infrastruktur.
12.03.2025 - 10:19:39Umfrage: Ökonomen drängen auf strukturelle Reformen
Vergleichsweise selten wurde Reformbedarf in den Bereichen der Wohnpolitik, der Digitalisierung und im Gesundheitswesen gesehen. Für die Aufrüstung hingegen befürworten die Befragten die Aufnahme neuer Schulden. Zuspruch fanden dabei sowohl die Finanzierung über ein neues Sondervermögen als auch eine Ausnahme von Verteidigungsausgaben bei der Schuldenbremse. "Die Sicherheitslage ist gegenwärtig so labil, dass es bemerkenswert großen Zuspruch für Schulden zur Finanzierung der neuen Sicherheitsanforderungen gibt", sagte Niklas Potrafke, Ifo-Experte für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie. Insgesamt sehen die befragten Wirtschaftswissenschaftler der wahrscheinlichen zukünftigen Schwarz-Rot-Koalition optimistisch entgegen, insbesondere in Hinblick auf politische Stabilität und die internationale Wettbewerbsfähigkeit positiv. 63 Prozent der Befragten rechnen demnach mit höherem Wirtschaftswachstum, 77 Prozent erwarten eine stärkere Rolle Europas in internationalen Beziehungen. Für die Umfrage im Rahmen des 50. Ökonomenpanels des Ifo-Instituts und der FAZ wurden im Zeitraum vom 25. Februar bis zum 4. März 205 Professoren der Volkswirtschaftslehre befragt.