Der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, hat den Unternehmerverband "Die Familienunternehmer" scharf für ihren Umgang mit der AfD kritisiert.
27.11.2025 - 01:00:00Verdi-Chef kritisiert Familienunternehmer und macht Nazi-Vergleich

"Irritierend" nannte Werneke manche Äußerungen und forderte die Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände auf, sich zu positionieren. Die AfD sei "zutiefst antidemokratisch, ihre Politik gefährdet den Wirtschaftsstandort Deutschland und den Zusammenhalt in Europa", sagte Werneke. Anja Piel, Vorstandsmitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), lehnte gegenüber den Funke-Zeitungen ebenfalls jegliche Interaktion mit der AfD ab. "Wer glaubt, damit demokratische Parteien wirtschaftspolitisch unter Druck setzen zu können, spielt mit dem Feuer und ignoriert die Lehren aus der Geschichte. Das Einreißen der Brandmauer nach rechts gefährdet nicht nur unsere Demokratie, sondern das Ansehen und die Anschlussfähigkeit Deutschlands mit unkalkulierbaren Risiken auch für den Wirtschaftsstandort", sagte Piel. Die Gewerkschafterin warnte davor, dass Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen nicht mehr arbeitsfähig seien, sollte die AfD Deutschland abschotten. "Wir fordern deshalb die im Verband organisierten Unternehmen auf, unmissverständlich Stellung für die Brandmauer zu beziehen. Für die Verteidigung der Demokratie braucht es statt Gesprächen mit Verfassungs- und Demokratiefeinden klare Kante", sagte Piel. Der DGB erwarte ein geschlossenes Bekenntnis zur Demokratie: "Unternehmerfamilien stehen in einer besonderen historischen Verantwortung, auch deshalb, weil Verstrickungen deutscher Unternehmen mit den Nationalsozialisten Jahrzehnte der historischen Aufarbeitung des Unrechts gekostet haben."

