Verfassungsschutz, Sabotageversuche

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten.

26.07.2024 - 11:14:00

Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin. Neue Hinweise veranlassen ihn jetzt zu einer eindringlichen Warnung an die Wirtschaft.

Der Verfassungsschutz sieht eine Zunahme russischer Sabotageaktivitäten in Europa und hat Hinweise darauf, dass russische Nachrichtendienste gezielt Social-Media-Profile von Mitarbeitern deutscher Unternehmen auswerten. «Ziel soll es gewesen sein, Personen zu identifizieren, die für russische Einflussnahme- oder Anbahnungsversuche empfänglich sein könnten», heißt es in einem aktuellen Sicherheitshinweis des Bundesamtes für Verfassungsschutz. 

Das Ausmaß russischer Sabotageakte in Europa sei abhängig von der Lageentwicklung im Ukraine-Krieg und von der Entwicklung des Konflikts zwischen Russland und dem Westen. In dem Sicherheitshinweis für die Wirtschaft heißt es weiter: «Die seit 2023 europaweit beobachteten Fälle sowie vermehrte Hinweise auf mögliche Aktivitäten in Deutschland führen aktuell zu einer angepassten Bewertung: Es besteht eine erhöhte Gefährdung in Bezug auf Sabotageaktivitäten beziehungsweise entsprechende Vorbereitungshandlungen in Deutschland.» 

Cyberangriffe auf Websites

Zugleich seien weiterhin Cyberangriffe prorussischer Hacker auf Websites deutscher Behörden und Unternehmen festzustellen. Bislang seien die Auswirkungen solcher Attacken von «Hacktivismus-Gruppierungen» meist zeitlich begrenzt und die betroffenen Websites nur vorübergehend nicht erreichbar gewesen. 

In anderen europäischen Staaten werde derzeit in mehreren Fällen von Brandstiftung beziehungsweise versuchter Brandstiftung ermittelt. Ebenso laufen Ermittlungen in Bezug auf Vandalismus und Propagandaaktivitäten, die auf russische Nachrichtendienste zurückzuführen sein könnten. Dafür würden «Low-Level-Agents» angeworben, überwiegend junge, russischsprachige Menschen, die prorussisch eingestellt seien und schnell Geld verdienen wollten. 

@ dpa.de