Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) verteidigt das geplante Gendersprache-Verbot in bayerischen Schulen, Universitäten und Verwaltungen.
27.02.2024 - 14:12:00Bayerns Wissenschaftsminister verteidigt Gendersprache-Verbot
"Die Menschen haben das Gefühl, dass es eigentlich viel wichtigere Aufgaben gibt. Stattdessen werden solche Entwicklungen forciert, obwohl der eigentliche Modernisierungsbedarf an ganz anderer Stelle liegt", so der Wissenschaftsminister. "Gendersprache geht einem Großteil der Leute auf die Nerven." Ihm gehe es um "Genderfreiheit", so Blume. "Es geht darum, sicherzustellen, dass jeder so reden und schreiben kann, wie er möchte und dass von niemandem Formulierungen gefordert werden können, die nicht von der amtlichen Rechtschreibung gedeckt sind." An den Hochschulen sei eine solche Klarstellung dringend nötig, so der Wissenschaftsminister. "Wir werden deshalb das bayerische Hochschulinnovationsgesetz ändern, um sicherzustellen, dass nichts gefordert oder gar bewertungsrelevant wird, was jenseits der amtlichen Rechtschreibung liegt." Auch in den Schulen gehe es darum, sich mit dem "wirklich Wichtigen" zu befassen, so Blume weiter. "Von der jüngsten Pisa-Studie geht nicht der Warnruf aus, mehr zu gendern, sondern das Sprachniveau zu verbessern. Gerade Kinder brauchen klare Leitplanken - und das ist nun mal die amtliche Rechtschreibung. Daher das Plädoyer: Erst der Spracherwerb, dann alles andere." Er erlebe, dass viele Menschen dankbar seien, dass "die Schweigespirale durchbrochen" sei, so Blume. "Viele trauen sich nämlich inzwischen gar nicht mehr, ihr Störgefühl zu formulieren und haben Angst, sich gegen den Mainstream zu stellen. Diese Menschen haben in den letzten Wochen klar zum Ausdruck gebracht, dass sie es richtig finden, über das Thema Genderfreiheit zu sprechen." Die bayerische Staatsregierung werde sich noch in der ersten Jahreshälfte 2024 mit der Umsetzung dieses Themas beschäftigen.