Zoll-Konflikt eskaliert

Zweite Preiserhöhung binnen weniger Monate und eine herbe Gewinnwarnung: Der japanische Kamera- und Optikkonzern Nikon kämpft derzeit mit massiven operativen Herausforderungen. Während neue US-Zölle die Margen im Kerngeschäft erodieren, müssen Anleger eine drastische Prognosekorrektur verdauen.

Ab dem 1. September 2025 verteuert Nikon seine Kameras und Objektive auf dem wichtigen US-Markt erneut ? diesmal um bis zu 11 Prozent. Bereits im Juni hatte der Konzern die Preise angehoben. Der Grund ist stets derselbe: neue Importzölle auf Waren aus Japan und Thailand. Nikon bestätigt, dass diese „Preisanpassungen“ eine notwendige Maßnahme seien, um die Auswirkungen der Zollentwicklungen abzufedern.

Die Konsequenz: steigende Preise für Verbraucher, die nachhaltig das Kaufverhalten beeinflussen und damit die Absatzmengen unter Druck setzen könnten.

Gewinnprognose im freien Fall

Die operativen Belastungen schlagen sich direkt in den Zahlen nieder. Für das erste Halbjahr bis 30. September 2025 revidiert Nikon seine Prognose deutlich nach unten. Statt der erwarteten 322 Milliarden Yen erwartet das Unternehmen nun nur noch 313 Milliarden Yen Umsatz. Noch dramatischer: Aus dem erwarteten Betriebsgewinn von 3 Milliarden Yen wurde ein operativer Verlust von 8 Milliarden Yen.

Hauptgründe für die Korrektur:
* Geringere Nachfrage und schwächere Produktmix im Imaging-Bereich
* Enttäuschende Verkäufe im US-Gesundheitsgeschäft
* Verschiebung von Umsätzen im Präzisionsgerätegeschäft
* Direkte Auswirkungen der US-Zölle, die bisher nicht vollständig eingepreist waren

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Strategische Neuausrichtung

Trotz der kurzfristigen Rückschläge setzt Nikon weiter auf strategische Partnerschaften. Auf der IBC2025 in Amsterdam präsentiert sich der Konzern gemeinsam mit RED und MRMC ? ein klares Signal für den Fokus auf professionelle Cinema-Lösungen. Zudem kursieren Gerüchte über eine neue videoorientierte Z-Mount-Kamera namens „Zr“, die um den 10. September vorgestellt werden soll.

Kann Nikon mit Innovationen im High-End-Segment die belastenden Marktfaktoren ausgleichen? Die aktuelle Gewinnwarnung zeigt, dass der Weg zurück in die schwarzen Zahlen steinig bleibt.

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