Wohnungskrise: Neue Gesetze sollen Mieten bremsen
16.11.2025 - 14:42:12Die Bundesregierung startet eine Offensive gegen explodierende Mieten. Seit Januar 2025 gilt die „Neue Wohngemeinnützigkeit”, im Oktober folgte der „Bau-Turbo” – doch reicht das? Während Ministerin Klara Geywitz von „starken Säulen für bezahlbaren Wohnraum” spricht, warnt der Mieterbund vor einer weiteren Verschärfung der Krise. In deutschen Großstädten fehlen bereits 1,9 Millionen günstige Wohnungen. Die Wohnungsfrage erreicht die Mitte der Gesellschaft und wird zum Wahlkampfthema.
Die „Neue Wohngemeinnützigkeit” verfolgt einen klaren Plan: Stiftungen, Vereine und kommunale Unternehmen erhalten umfassende Steuererleichterungen, wenn sie Wohnungen unter Marktpreis vermieten. Profitieren sollen Haushalte, deren Einkommen bestimmte Grenzen nicht überschreitet – das Bauministerium schätzt, dass dies auf rund 60 Prozent aller deutschen Haushalte zutrifft.
Flankiert wird die Maßnahme durch die bis Ende 2029 verlängerte Mietpreisbremse. Sie begrenzt Mieterhöhungen bei Neuvermietung in angespannten Märkten auf maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete.
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Genehmigungen in drei Monaten statt drei Jahren
Der im Oktober 2025 beschlossene „Bau-Turbo” zielt auf die Verfahrensgeschwindigkeit. Kernstück ist eine befristete Sonderregelung bis Ende 2030: Kommunen können unter bestimmten Voraussetzungen auf langwierige Bebauungsplanverfahren verzichten. Bauanträge sollen so innerhalb von drei Monaten genehmigt werden – eine Revolution gegenüber den bisherigen, oft mehrjährigen Prozessen.
Bauministerin Verena Hubertz (SPD) nennt das Instrument „mutig”. Doch der Erfolg steht und fällt mit den Kommunen: Werden sie die Sonderregelung nutzen?
„Völlig unzureichend” – Mieterbund fordert Milliarden
Der Deutsche Mieterbund (DMB) reagiert ernüchtert. In seinem Mietenreport 2025 attestiert er eine weitere Verschärfung der Krise und fordert entschlossenere Schritte. Die Mietpreisbremse sei richtig, aber zahnlos, solange Ausnahmen für möblierte Wohnungen oder hohe Vormieten bestehen bleiben.
Die Zahlen belegen das Problem:
- In Berlin werden bis zu 70 Prozent der Wohnungen in bestimmten Segmenten möbliert vermietet – oft mit undurchsichtigen Aufschlägen
- Der Bestand an Sozialwohnungen hat sich seit 2006 auf rund eine Million halbiert
- Allein in deutschen Großstädten fehlen 1,9 Millionen günstige Wohnungen
Der DMB fordert eine Investitionsoffensive: 12,5 Milliarden Euro jährlich von Bund und Ländern, um die Zahl der Sozialwohnungen bis 2030 wieder auf zwei Millionen zu verdoppeln.
Wenn Bauland unbezahlbar wird
Die Statistik wirkt paradox: Ende 2024 gab es in Deutschland rund 43,4 Millionen Wohnungen – mehr als je zuvor. Dennoch verschärft sich die Krise, besonders in den Metropolen. Der Grund liegt auch im Boden: In München kosten Hausgrundstücke zwischen 1.800 und 6.500 Euro pro Quadratmeter, Grundstücke für Mehrfamilienhäuser noch deutlich mehr.
Zwar gaben die Baulandpreise zuletzt leicht nach, bleiben aber auf extrem hohem Niveau. Experten sehen in der Eindämmung der Bodenspekulation einen entscheidenden Hebel – den die Politik bisher kaum nutzt.
Wahlkampfthema Nummer eins
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Gesetze greifen. Die „Neue Wohngemeinnützigkeit” muss genügend Akteure überzeugen, in dauerhaft bezahlbaren Wohnraum zu investieren. Der „Bau-Turbo” braucht kooperationswillige Kommunen.
Doch der Druck wächst: Die Linke fordert einen bundesweiten Mietenstopp, andere Parteien setzen auf kommunalen Wohnungsbau. Klar ist: Die Wohnungsfrage wird den bevorstehenden Bundestagswahlkampf prägen – und die nächste Regierung vor eine zentrale sozialpolitische Herausforderung stellen.
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