WhatsApp-Klage, Milliarden

WhatsApp-Klage: Milliarden Nutzer wegen Sicherheitslücken gefährdet

13.09.2025 - 10:01:02

Ehemaliger WhatsApp-Sicherheitschef verklagt Meta wegen massiver Datenschutzverstöße: 1.500 Entwickler hatten uneingeschränkten Zugriff auf Nutzerdaten. Konkurrent Telegram profitiert mit Sicherheitsupgrades.

Schwere Vorwürfe gegen Meta: Der ehemalige Sicherheitschef von WhatsApp verklagt den Konzern wegen systematischer Verstöße gegen Datenschutzregeln – während Konkurrent Telegram seine Verschlüsselung aufrüstet.

Eine explosive Whistleblower-Klage erschüttert das Vertrauen in WhatsApp. Rund 1.500 Meta-Ingenieure sollen jahrelang ungehindert auf sensible Nutzerdaten zugreifen können – ohne Kontrolle, ohne Berechtigung. Was bedeutet das für die zwei Milliarden WhatsApp-Nutzer weltweit?

Der Fall wirft grundlegende Fragen zur Datensicherheit auf: Schützt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung noch, wenn Hunderte Mitarbeiter problemlos private Informationen einsehen können?

Insider packt aus: „Systematisches Versagen“ bei WhatsApp

Attaullah Baig, von 2021 bis Februar 2025 Sicherheitschef bei WhatsApp, hat Meta, CEO Mark Zuckerberg und weitere Führungskräfte verklagt. Der Vorwurf: Verstoß gegen das Sarbanes-Oxley-Gesetz durch Verschweigen gravierender Sicherheitsmängel.

Die brisanteste Enthüllung: Etwa 1.500 WhatsApp-Entwickler konnten laut Klage „ohne Beschränkungen auf Nutzerdaten zugreifen“. Kontakte, IP-Adressen, Profilfotos – alles einsehbar, ohne geschäftliche Begründung oder Überwachung.

Diese massive Sicherheitslücke verstößt möglicherweise gegen eine Vereinbarung mit der US-Handelsaufsicht FTC aus dem Jahr 2020. Nach dem Cambridge Analytica-Skandal musste Meta damals 4,2 Milliarden Euro Strafe zahlen und ein umfassendes Datenschutzprogramm implementieren.

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Warnungen ignoriert – Whistleblower gefeuert?

Besonders brisant: Baig soll seine Vorgesetzten bereits 2021 über die Probleme informiert haben. Doch seine Warnungen seien systematisch ignoriert worden. Die 115-seitige Klageschrift wirft Meta vor, täglich über 100.000 gehackte Nutzerkonten in Kauf zu nehmen, obwohl Lösungsvorschläge vorlagen.

Als Baig die Missstände meldete, habe das Unternehmen mit Vergeltung reagiert: schlechte Bewertungen, Verwarnungen, schließlich die Kündigung im Februar 2025. Dies geschah nur Monate nach seiner Beschwerde bei der US-Börsenaufsicht SEC im November 2024.

Meta bestreitet die Vorwürfe energisch. Ein Sprecher erklärte: „Ein entlassener Mitarbeiter mit schlechter Leistung stellt nun verzerrte Behauptungen auf.“ Das Arbeitsministerium habe Baigs Beschwerde bereits abgewiesen.

Telegram kontert mit verschlüsselten Gruppengesprächen

Während WhatsApp unter Beschuss steht, rüstet Konkurrent Telegram seine Sicherheitsfunktionen massiv auf. Im Mai 2025 führte der Messenger Ende-zu-Ende-verschlüsselte Gruppengespräche für bis zu 200 Teilnehmer ein.

Die neue Technologie nutzt nach Unternehmensangaben „Blockchain-inspirierte verteilte Systeme“, um Abhören unmöglich zu machen – selbst für Telegram-Server. Ein direkter Angriff auf WhatsApps Sicherheitsversprechen.

Telegram setzte 2025 weitere Akzente: Ein neues Verifizierungssystem gegen Betrug, Upgrades des Verschlüsselungsprotokolls MTProto 3.0 mit quantenresistenten Algorithmen. Die Botschaft ist klar: Wir sind die sichere Alternative.

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Balanceakt zwischen Privatsphäre und Strafverfolgung

Doch auch Telegram kämpft mit Widersprüchen. Nach der Verhaftung von CEO Pavel Durov in Frankreich Ende 2024 änderte das Unternehmen seine Datenschutzrichtlinien. Auf richterliche Anordnung gibt Telegram nun IP-Adressen und Telefonnummern bei Straftaten weiter.

Der Fall zeigt das Dilemma aller Messenger-Dienste: Wie viel Privatsphäre ist möglich, wenn Behörden Zugang fordern?

Was droht Meta jetzt?

Baigs Klage könnte Meta teuer zu stehen kommen. Bei bewiesenen Verstößen drohen weitere FTC-Sanktionen, hohe Geldstrafen und massiver Vertrauensverlust. Für die gesamte Tech-Branche könnte der Fall neue Standards für den Umgang mit Nutzerdaten setzen.

Die Botschaft für Milliarden Nutzer ist eindeutig: Sichere Kommunikation hängt nicht nur von Verschlüsselung ab, sondern auch von der Unternehmenskultur der Anbieter. Vertrauen muss täglich neu verdient werden.

@ boerse-global.de