WhatsApp für Apple Watch: Vollwertige App startet endlich
09.11.2025 - 15:01:11Endlich eigenständig: WhatsApp kommt aufs Handgelenk
Nach jahrelangem Warten können Nutzer WhatsApp jetzt direkt vom Handgelenk aus bedienen. Meta hat diese Woche nicht nur eine native App für die Apple Watch veröffentlicht, sondern arbeitet gleichzeitig an neuen Privatsphäre-Funktionen, die Spam eindämmen und die Sicherheit von Chat-Backups vereinfachen sollen. Die Updates markieren einen Wendepunkt für den Messenger-Giganten – sowohl bei der Geräte-Integration als auch beim Datenschutz.
Die neue Apple-Watch-App geht weit über das bisherige Benachrichtigungs-System hinaus. Erstmals lassen sich komplette Nachrichten lesen, Sprachnachrichten aufnehmen und Anrufe direkt am Handgelenk verwalten – alles Ende-zu-Ende-verschlüsselt. Parallel dazu testet WhatsApp einen „Anfragen-Ordner” für unbekannte Kontakte und führt biometrische Entsperrung für verschlüsselte Backups ein.
Die offizielle Apple-Watch-App unterstützt alle Modelle ab der Series 4 mit watchOS 10 oder neuer – einschließlich der aktuellen Watch SE und Series 11. Das bedeutet: Auch Nutzer älterer Modelle profitieren vom Update, sofern sie das Betriebssystem aktualisiert haben.
Was kann die App konkret? Vollständige Nachrichten lesen statt abgeschnittener Textfetzen, Sprachnachrichten direkt aufnehmen und versenden, auf Nachrichten mit Emojis reagieren und eingehende Anrufe identifizieren, ohne das iPhone zu zücken. Die Oberfläche wurde speziell für das kleine Display optimiert: Bilder und Sticker werden deutlich klarer dargestellt, der Chatverlauf reicht weiter zurück.
Besonders wichtig für deutsche Nutzer, die Wert auf Datenschutz legen: Meta betont, dass alle Nachrichten und Anrufe auf der Smartwatch durch die gleiche Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt sind wie auf dem Smartphone. Ein entscheidender Unterschied zu manchen Konkurrenz-Apps.
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Spam-Filter und biometrische Sicherheit
In der Android-Beta-Version 2.25.33.11 taucht ein neuer „Anfragen-Ordner” auf – eine längst überfällige Funktion für alle, die unter Spam leiden. Ähnlich wie bei Instagram werden Nachrichten von unbekannten Absendern künftig automatisch aussortiert. Bevor sie in die Hauptliste auftauchen, kann der Empfänger Profil und Nachricht prüfen und dann entscheiden: antworten, löschen oder blockieren?
Das dürfte die Übersichtlichkeit im Posteingang deutlich verbessern – gerade für Selbstständige und kleine Unternehmen, die WhatsApp geschäftlich nutzen und regelmäßig mit unbekannten Nummern konfrontiert werden.
Parallel dazu macht WhatsApp die Backup-Verschlüsselung endlich alltagstauglich. Bisher mussten Nutzer entweder ein Passwort oder einen 64-stelligen Schlüssel im Kopf behalten – ein System, das in der Praxis kaum jemand konsequent nutzte. Die neue Lösung: Passkeys. Chat-Backups lassen sich künftig per Gesichtserkennung oder Fingerabdruck schützen – dieselbe biometrische Authentifizierung, die ohnehin zum Entsperren des Geräts dient.
Europäische Regulierung erzwingt Öffnung
Deutlich kontroverser ist eine Neuerung, die WhatsApp nicht freiwillig einführt: Interoperabilität mit Drittanbieter-Apps. Der Digital Markets Act der EU zwingt große Plattformen dazu, ihre geschlossenen Systeme zu öffnen. In der Beta-Version für Android zeigt sich bereits ein neuer Bereich für „Drittanbieter-Chats”.
Konkret bedeutet das: Künftig könnten WhatsApp-Nutzer Nachrichten mit Personen austauschen, die andere Messenger nutzen – direkt aus der vertrauten WhatsApp-Oberfläche heraus. Ein ambitioniertes Experiment, das die europäische Messenger-Landschaft grundlegend verändern könnte.
Doch wie steht es um die Privatsphäre? WhatsApp versichert, dass auch diese Drittanbieter-Chats Ende-zu-Ende-verschlüsselt bleiben und direkt über den jeweiligen Dienst abgewickelt werden. Meta selbst könne diese Nachrichten nicht einsehen. Allerdings funktionieren nur Basis-Funktionen wie Texte, Fotos, Videos und Dokumente – keine Status-Updates oder WhatsApp-eigenen Sticker.
Die entscheidende Warnung: Nutzer sollten die Datenschutzrichtlinien der verbundenen Apps genau prüfen. Deren Umgang mit persönlichen Daten kann erheblich von WhatsApps Standards abweichen – ein potenzielles Einfallstor für Datenlecks.
Überfälliger Schritt mit Symbolkraft
Die Apple-Watch-App schließt eine auffällige Lücke im WhatsApp-Ökosystem. Während Konkurrenten wie Telegram und Apples iMessage längst vollwertige Smartwatch-Apps boten, hinkte der Marktführer jahrelang hinterher. Für die über 2 Milliarden WhatsApp-Nutzer weltweit – darunter Millionen Apple-Watch-Besitzer – ist das ein spürbarer Komfortgewinn.
Die Privatsphäre-Updates kommen zum richtigen Zeitpunkt. In einem Jahr, in dem Datenschutz-Skandale regelmäßig Schlagzeilen machen, sendet Meta ein wichtiges Signal: Nutzer sollen mehr Kontrolle über ihre digitalen Spuren erhalten. Ob das ausreicht, um das angeschlagene Vertrauen in Tech-Konzerne zu reparieren? Die kommenden Monate werden zeigen, wie die neuen Funktionen in der Praxis ankommen.
Was kommt als Nächstes?
Meta bezeichnet die aktuelle Apple-Watch-Version ausdrücklich als „Anfang”. Basierend auf Nutzer-Feedback sollen weitere Funktionen folgen – vermutlich die Möglichkeit, neue Chats zu starten oder Anrufe direkt von der Uhr zu initiieren. Beides fehlt bislang.
Die Beta-Funktionen wie der Anfragen-Ordner und die Drittanbieter-Anbindung werden in den kommenden Monaten schrittweise für alle Nutzer freigeschaltet. Auch ein nutzernamenbasiertes System soll in Arbeit sein, das Kommunikation ohne Preisgabe der Telefonnummer ermöglicht – eine Revolution für alle, die ihre Privatsphäre besser schützen wollen.
Die Doppelstrategie ist klar erkennbar: WhatsApp expandiert auf neue Geräte und baut gleichzeitig Sicherheitsebenen aus. Kein Wunder also, dass die Konkurrenz nervös wird.
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