WhatsApp, Neuerungen

WhatsApp: Drei große Neuerungen in 72 Stunden

16.11.2025 - 08:00:12

Datenschutz-Revolution bei WhatsApp: Innerhalb von nur drei Tagen hat Meta gleich mehrere wegweisende Features für seinen Messenger angekündigt. Die wichtigste Änderung betrifft die Privatsphäre – künftig sollen Nutzer per Benutzername statt Telefonnummer erreichbar sein. Doch das ist längst nicht alles.

Die Beta-Versionen für iOS und Android offenbaren einen klaren Kurs: WhatsApp will sicherer, komfortabler und – zumindest in Europa – offener werden. Während manche dieser Neuerungen aus eigenem Antrieb entstehen, zwingt die EU den Konzern bei anderen regelrecht zum Handeln. Was bedeutet das konkret für die mehr als zwei Milliarden Nutzer weltweit?

Die wohl bedeutendste Änderung: WhatsApp entwickelt ein System, das die Kommunikation über Benutzernamen ermöglicht. Laut Analysen der iOS-Beta (Version 25.34.10.70) vom 14. November wird künftig bei der Suche nach einer unbekannten Nummer der zugehörige Benutzername angezeigt – nicht mehr die nackte Telefonnummer.

Wie funktioniert das neue System? Bisher zeigt WhatsApp bei unbekannten Kontakten nur die Nummer und eventuell ein Profilbild. Künftig erscheint stattdessen der Nutzername, was die Identifikation deutlich erleichtert. Die Telefonnummer bleibt dabei im Hintergrund verborgen – zumindest bis man sich entscheidet, tatsächlich zu chatten. Erst dann wird sie in den Chat-Informationen sichtbar.

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Diese Entwicklung dürfte kein Zufall sein. Konkurrenten wie Telegram und Signal setzen schon lange auf Benutzernamen als Hauptmerkmal. WhatsApp zieht nun nach – wenn auch mit Verzögerung. Verantwortlich für den Druck sind wohl nicht nur die Mitbewerber, sondern auch Nutzer, die ihre Handynummer ungern preisgeben möchten.

Der Zeitplan: Business-Accounts müssen bis Juni 2026 Benutzernamen unterstützen. Für private Nutzer wird die Funktion voraussichtlich im selben Jahr freigeschaltet.

Intelligente Sticker-Vorschläge: Schneller Ausdruck für Emotionen

Parallel arbeitet WhatsApp an einer komfortableren Sticker-Nutzung. In der Android-Beta 2.25.34.11 vom 15. November tauchte eine automatische Vorschlagsfunktion auf: Beim Tippen werden passende Sticker direkt über der Tastatur eingeblendet.

Das System erkennt Emojis und Texteingaben. Wer ein Herz-Emoji tippt, bekommt sofort herzförmige Sticker zur Auswahl – ein Fingertipp genügt zum Versenden. Kein mühsames Durchscrollen mehr durch dutzende Sticker-Pakete.

Die Einschränkungen: Die Funktion arbeitet nur mit offiziellen Stickern aus dem WhatsApp-Store, die mit Emojis verknüpft sind. Selbst erstellte Sticker bleiben außen vor. Wem das Feature nicht gefällt, kann es in den Chat-Einstellungen deaktivieren. Derzeit läuft ein Test mit ausgewählten Beta-Nutzern, eine schrittweise Ausweitung ist für die kommenden Wochen geplant.

EU zwingt WhatsApp zur Öffnung: Chats mit anderen Diensten möglich

Die wohl weitreichendste Änderung kommt nicht freiwillig: WhatsApp muss sich für Drittanbieter-Dienste öffnen – zumindest in der Europäischen Union. Grund ist das Digital Markets Act (DMA), das große Plattformen zur Interoperabilität verpflichtet.

Was heißt das konkret? EU-Nutzer können künftig in den Einstellungen aktivieren, dass sie Nachrichten von anderen Messenger-Diensten empfangen möchten. Der Austausch umfasst Textnachrichten, Bilder, Sprachnachrichten, Videos und Dateien – alles innerhalb der WhatsApp-App.

Meta besteht allerdings auf einer Bedingung: Drittanbieter müssen dieselbe Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nutzen wie WhatsApp. Keine leichte Aufgabe, denn nicht alle Messenger arbeiten mit identischen Sicherheitsstandards. Zunächst werden nur Einzel-Chats unterstützt, Gruppenchats folgen später.

Die Konsequenzen: WhatsApp gibt sein geschlossenes Ökosystem auf – gezwungenermaßen. Für Nutzer bedeutet das mehr Flexibilität, für Meta eine technische Herausforderung. Cross-Plattform-Chats könnten in einem separaten Ordner im Posteingang landen, um die Übersicht zu bewahren.

Strategischer Dreiklang: Sicherheit, Komfort und Zwang

Die zeitgleiche Ankündigung dieser Features ist kein Zufall. WhatsApp verfolgt erkennbar drei Ziele:

Erstens will der Messenger bei der Privatsphäre aufholen. Die Benutzernamen-Funktion ist eine direkte Antwort auf Konkurrenten, die dieses Feature längst bieten. Wer seine Handynummer schützen möchte, hat bisher oft zu Alternativen gegriffen.

Zweitens soll die Nutzererfahrung lebendiger werden. Sticker-Vorschläge mögen wie eine Kleinigkeit wirken, doch sie passen perfekt in eine Welt, in der visuelle Kommunikation zunehmend wichtiger wird. Je einfacher sich Emotionen ausdrücken lassen, desto attraktiver bleibt die Plattform.

Drittens bleibt Meta bei der Interoperabilität keine Wahl. Die EU-Regulierung ist bindend – WhatsApp muss liefern. Diese erzwungene Öffnung könnte allerdings zum Präzedenzfall werden: Gelingt die sichere Integration verschiedener Messenger, dürften andere Regionen nachziehen.

Wann kommt was?

Die Benutzernamen-Suche steckt noch in der Entwicklung. Mit einer breiten Verfügbarkeit ist frühestens 2026 zu rechnen. Die Sticker-Vorschläge befinden sich in einer begrenzten Beta-Phase und werden nach Auswertung des Nutzerfeedbacks vermutlich in einigen Monaten für alle Android-Nutzer freigeschaltet.

Am schnellsten geht es bei der Drittanbieter-Integration: EU-Nutzer dürften bereits in den kommenden Monaten die ersten Partner-Apps anbinden können. Der Start beschränkt sich zunächst auf Einzel-Chats mit wenigen ausgewählten Diensten.

Für den Rest der Welt bleibt es beim Zuschauen – vorerst. Doch der Blick nach Europa zeigt, wohin die Reise geht: WhatsApp wird privater, intuitiver und vernetzter. Ob freiwillig oder nicht.

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