Wero, E-Commerce-Offensive

Wero startet E-Commerce-Offensive in Deutschland

18.11.2025 - 15:40:12

Die Zahlungsrevolution nimmt Fahrt auf: Europas digitale Geldbörse Wero ist ab sofort für Online-Käufe in Deutschland verfügbar. Gleichzeitig rückt der digitale Euro näher – die EZB peilt 2029 als mögliches Startjahr an.

Zwei parallele Initiativen, ein gemeinsames Ziel: Europa will sich von der Dominanz außereuropäischer Zahlungsanbieter befreien. Während die privatwirtschaftliche European Payments Initiative (EPI) mit Wero eine sofort nutzbare Lösung für Verbraucher und Händler schafft, arbeitet die Europäische Zentralbank am digitalen Euro als staatlich garantiertem Pendant. Die Botschaft ist klar – in einer Zeit geopolitischer Spannungen soll die digitale Zahlungsinfrastruktur des Kontinents in europäischer Hand liegen.

Seit dem 17. November 2025 können Kunden von Sparkassen sowie Volksbanken und Raiffeisenbanken ihre Online-Einkäufe direkt über Wero abwickeln. Zu den ersten Händlern, die das neue System akzeptieren, zählen prominente Namen: Eventim für Veranstaltungstickets, Decathlon im Sportbereich, Discounter Lidl und die Drogeriekette Rossmann. Was bisher auf Überweisungen zwischen Privatpersonen beschränkt war, erobert nun den milliardenschweren E-Commerce-Markt.

Die EPI, ein Zusammenschluss von 16 europäischen Banken und Zahlungsdienstleistern, positioniert Wero bewusst als europäische Alternative zu etablierten Platzhirschen. In den kommenden Monaten sollen weitere deutsche Institute wie die Deutsche Bank und ING folgen. Das Versprechen: eine einheitliche, sichere mobile Bezahllösung für sämtliche Einzelhandelstransaktionen – vom Smartphone bis zur Ladenkasse.

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Airwallex bringt Tausende Händler an Bord

Einen Tag später, am 18. November 2025, verkündete die globale Finanzplattform Airwallex ihre Vollmitgliedschaft bei der EPI. Diese strategische Partnerschaft öffnet Wero den Zugang zu Tausenden Geschäftskunden auf der Airwallex-Plattform. Für Händler bedeutet das: Statt sich durch ein Dickicht nationaler Kontoverbindungssysteme zu kämpfen, genügt künftig eine einzige API-Schnittstelle für ganz Europa.

Die Vision reicht weit über Online-Bezahlvorgänge hinaus. Geplant sind Zahlungen am Point-of-Sale, Abo-Dienste und die Integration von Mehrwertfunktionen wie Kundenbindungsprogrammen. Mit Airwallex als Partner beschleunigt sich dieser Fahrplan erheblich – das Netzwerk wächst schneller, als es einzelne Banken je könnten.

EZB konkretisiert Zeitplan für digitalen Euro

Parallel dazu nimmt das öffentliche Gegenstück Gestalt an. EZB-Direktoriumsmitglied Piero Cipollone präsentierte am 17. November vor dem Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments einen konkreten Fahrplan: Sollten die europäischen Gesetzgeber 2026 den rechtlichen Rahmen verabschieden, könnte bereits Mitte 2027 eine Pilotphase mit ersten Transaktionen starten. Die technische Einsatzbereitschaft für eine reguläre Ausgabe wird für 2029 angestrebt.

Der digitale Euro soll Bargeld nicht ersetzen, sondern ergänzen. Souveränität, universelle Akzeptanz, Benutzerfreundlichkeit und Datenschutz – die Vorzüge von Münzen und Scheinen sollen ins digitale Zeitalter übertragen werden. Cipollone betonte die strategische Bedeutung für Europas wirtschaftliche Sicherheit, während gleichzeitig die Währungsstabilität gewahrt bleiben müsse.

Warum Europa diesen Weg einschlägt

Hinter beiden Projekten steht eine nüchterne Lageanalyse: Europas massive Abhängigkeit von außereuropäischen Anbietern bei digitalen Zahlungen gilt als strategisches Risiko. Wer kontrolliert die Daten? Wer setzt die Spielregeln? In Zeiten zunehmender geopolitischer Unsicherheit erscheinen diese Fragen drängender denn je.

Die Doppelstrategie aus privatwirtschaftlichem Wero und staatlichem Digital-Euro adressiert unterschiedliche Bedürfnisse: Während Wero bestehende nationale Lösungen wie Giropay oder das niederländische iDEAL unter einem Dach vereint und sofort Marktbedürfnisse befriedigt, schafft der digitale Euro eine langfristige monetäre Verankerung. Öffentliches Geld soll auch im digitalen Zeitalter vertrauenswürdiger Anker bleiben.

Die nächsten Jahre werden entscheidend

Für Wero beginnt jetzt die Bewährungsprobe: Nach dem Deutschland-Start folgt die schrittweise Expansion in weitere europäische Märkte. Neue Bankenpartner und Händler werden das Netzwerk verdichten müssen, damit aus dem ambitionierten Plan Realität wird.

Beim digitalen Euro hängt alles am Gesetzgeber. Kommt die Regelung 2026 wie erhofft, könnten bereits 2027 erste Testläufe beginnen. Bis zur regulären Ausgabe 2029 müssen technische Plattformen stehen, Datenschutzfragen geklärt und Finanzstabilitätsrisiken ausgeschlossen sein.

Eines zeichnet sich bereits ab: Die kommenden Jahre werden das europäische Bezahlen grundlegend verändern. Ob am Laptop, an der Supermarktkasse oder beim Peer-to-Peer-Transfer – europäische Lösungen sollen künftig den Ton angeben.

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