Wero, Betrüger

Wero: Betrüger nutzen Echtzeit-Zahlungen für Schockanrufe

27.12.2025 - 08:42:12

Verbraucherschützer warnen vor einer neuen Betrugswelle mit dem Bezahldienst Wero. Kriminelle geben sich als Bankmitarbeiter aus und erschleichen sich über Telefonanrufe den Zugriff auf Konten. Sie nutzen die Echtzeit-Funktionen des europäischen Bezahlsystems für schnelle Geldtransfers.

Die Betrüger rufen aktuell vermehrt Kunden an und behaupten, von deren Hausbank zu sein. Unter einem Vorwand – etwa angeblichen verdächtigen Kontaktivitäten oder notwendigen Sicherheitsupdates – setzen sie die Angerufenen unter Druck. Das Ziel: Die Opfer sollen eine Wero-Registrierung für ein fremdes Gerät freigeben.

Dazu lösen die Täter im Hintergrund den Registrierungsvorgang aus. Das Opfer erhält daraufhin eine legitime Freigabeanfrage in seiner Banking-App. Da der angebliche Bankmitarbeiter am Telefon dies als Teil des „Sicherheitschecks“ darstellt, bestätigen viele ahnungslos die Transaktion. Damit haben sie den Betrügern den vollständigen Zugriff auf ihr Konto via Wero erteilt.

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Warum Wero für Kriminelle so attraktiv ist

Cybersicherheitsexperten sehen in der Architektur von Wero den Grund für den Betrugsboom. Das System bietet Angreifern entscheidende Vorteile:

  • Blitzschnelle Transaktionen: Wero basiert auf dem Instant-Payment-Standard. Überwiesenes Geld ist innerhalb von Sekunden beim Empfänger – eine Rückbuchung ist praktisch unmöglich.
  • Einfache Handhabung: Da Zahlungen oft nur mit einer Handynummer oder E-Mail-Adresse getätigt werden, wirkt die Autorisation für Nutzer weniger kritisch als bei einer IBAN-Überweisung.
  • Hohes Vertrauen: Die Täter profitieren vom Image von Wero als offiziellem, bankennahem europäischen Projekt. Das senkt die natürliche Skepsis der Opfer.

Die Sicherheitslücke liegt nicht in der Technologie selbst, sondern im Social Engineering. Die Betrüger manipulieren die Nutzer geschickt, um die Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen.

Verbraucherschützer raten: Sofort auflegen!

Die Verbraucherzentralen melden eine deutliche Zunahme dieser Anrufe und ähnlicher Phishing-E-Mails. Ihr dringender Appell lautet: Legen Sie in solchen Fällen sofort auf!

Echte Bankmitarbeiter werden Sie niemals unaufgefordert anrufen und zur Freigabe einer Push-TAN oder Wero-Registrierung auffordern. Besonders verdächtig sind Anrufe, die künstlichen Zeitdruck erzeugen, etwa mit Drohungen einer Kontosperrung innerhalb weniger Minuten.

Im Zweifelsfall sollten Betroffene ihre Bank über die offizielle Nummer von der Girocard oder dem Kontoauszug zurückrufen – niemals über eine vom Anrufer durchgegebene Nummer.

Banken passen Warnhinweise an – Mensch bleibt Risikofaktor

Die Finanzinstitute reagieren auf die Betrugswelle. Viele haben die Warnmeldungen in ihren Apps verschärft. Wenn nun eine Wero-Registrierung gestartet wird, erscheinen oft explizite Hinweise auf diese Telefonbetrugsmasche.

Doch die Schwachstelle „Mensch“ bleibt. Mit der für 2026 erwarteten weiteren Verbreitung von Wero im Online- und stationären Handel rechnen Branchenbeobachter mit steigenden Betrugsversuchen. Die Betreiber des Systems stehen damit unter Druck, ihre Sicherheitssysteme – etwa durch KI zur Echtzeiterkennung betrügerischer Muster – nachzurüsten.

Das Wichtigste im Überblick:
* Keine Freigaben am Telefon: Autorisieren Sie niemals eine Transaktion, weil Sie ein angeblicher Bankmitarbeiter dazu auffordert.
* Sperr-Notruf: Im Verdachtsfall sofort die 116 116 wählen, um Karten und Zugänge sperren zu lassen.
* Strafanzeige: Opfer sollten den Betrug umgehend bei der Polizei zur Anzeige bringen, auch wenn die Chancen auf Rückerstattung bei Echtzeitüberweisungen gering sind.

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