Volkswagen, Aktie

Volkswagen Aktie: Rivian-Deal explodiert!

12.11.2025 - 18:24:30

Volkswagen stockt seine Partnerschaft mit Rivian auf 5,8 Milliarden Dollar auf, um Software-Probleme zu lösen und die Elektrostrategie zu beschleunigen. Erste gemeinsame Fahrzeuge könnten 2027 erscheinen.

Volkswagen erhöht die Wette: Statt 5,0 Milliarden Dollar fließen jetzt 5,8 Milliarden in die Partnerschaft mit dem US-Elektropionier Rivian. Ein Plus von 16 Prozent – und das Signal ist klar. Der Konzern aus Wolfsburg setzt alles auf eine Karte, um seine Software-Misere zu beenden. Kann ausgerechnet ein kriselnder Startup-Hersteller Volkswagen aus der Elektro-Sackgasse führen?

Joint Venture nimmt Fahrt auf – und wird teurer

Das gemeinsame Unternehmen “Rivian and VW Group Technology LLC” ist seit dem 12. November offiziell am Start. Sitz: Palo Alto, Kalifornien. Anteile: je 50 Prozent. Die Mission: fortschrittliche Elektrofahrzeug-Architekturen und Software-Technologien entwickeln, die beide Konzerne nutzen können.

Die Finanzierungsstruktur im Detail:

  • 1,0 Milliarde Dollar als Wandelanleihe (bereits geflossen)
  • 1,3 Milliarden Dollar für Lizenzrechte und Joint Venture-Anteil
  • Bis zu 3,5 Milliarden Dollar zusätzlich bis 2027 – abhängig von Meilensteinen

Der Markt reagierte prompt: Die Rivian-Aktie sprang nachbörslich um fast 9 Prozent nach oben. Für das US-Unternehmen, das mit über 11 Milliarden Dollar bewertet wird, kommt die Finanzspritze zur rechten Zeit. Der kleinere SUV R2 soll damit in der ersten Jahreshälfte 2026 starten – erste Volkswagen-Modelle auf Basis der gemeinsamen Technologie könnten bereits 2027 folgen.

Software-Rettung in zwölf Wochen?

Die Geschwindigkeit überrascht: In nur zwölf Wochen entwickelten beide Teams einen fahrbereiten Demonstrator. Ein Tempo, das die chronisch verzögerte Cariad-Einheit von Volkswagen bislang vermissen ließ. Genau hier liegt der Kern der Strategie: Rivians bewährte Elektroarchitektur und Software sollen die eigenen Entwicklungsprobleme lösen.

Die Software-Tochter Cariad gilt seit ihrer Gründung als Sorgenkind – Verzögerungen, Verluste, Frustration. Mit Rivian kauft sich Volkswagen Zugang zu funktionierender Technologie und reduziert gleichzeitig Entwicklungskosten. Ein pragmatischer Schritt, aber auch ein Eingeständnis des eigenen Scheiterns.

Gruner übernimmt: Frischer Wind aus Nordamerika

Parallel zum Rivian-Deal vollzieht Volkswagen einen strategischen Personalwechsel. Ab dem 12. Dezember 2024 übernimmt Kjell Gruner als neuer CEO der Volkswagen Group of America. Er löst Pablo Di Si ab, der auf eigenen Wunsch ausscheidet.

Gruners Lebenslauf liest sich wie maßgeschneidert für diese Mission: über 25 Jahre Automobilindustrie, davor CEO bei Porsche Cars North America – und, pikantes Detail, zuletzt Chief Commercial Officer bei Rivian Automotive. Der neue Kapitän kennt also nicht nur den nordamerikanischen Markt, sondern auch den Partner persönlich.

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Warum Nordamerika so entscheidend ist:

Während Volkswagen in Europa mit Werksschließungen und Stellenabbau kämpft, glänzt die Nordamerika-Region. In den ersten neun Monaten 2024 lieferte der Konzern dort 769.000 Fahrzeuge aus – ein Plus von über 7 Prozent. Die Marke Volkswagen selbst legte sogar um 21,7 Prozent zu. Ein Lichtblick, den es zu verteidigen gilt.

Der Preis des Wandels

Die Zahlen aus dem dritten Quartal 2024 zeigen, warum Volkswagen unter Druck steht: Der Gewinn brach um 42 Prozent auf 2,86 Milliarden Euro ein, der Umsatz sank leicht um 0,5 Prozent auf 78,5 Milliarden Euro. Gleichzeitig tobt in Deutschland die Debatte über Werksschließungen und Personalabbau.

Die Rivian-Partnerschaft ist Volkswagens Antwort auf diese Krise. Der Zeitpunkt wirkt kalkuliert: Rivian kämpft selbst mit hohen Kapitalkosten und schwächelnder Elektrofahrzeug-Nachfrage. Für Volkswagen eine Gelegenheit, zu günstigen Konditionen Technologie-Zugang zu sichern. Für Rivian ist es eine finanzielle Rettungsleine.

Doch die entscheidende Frage bleibt: Kann diese Allianz wirklich liefern? Der fahrbereite Demonstrator nach zwölf Wochen macht Mut. Die bisherige Software-Historie von Volkswagen mahnt zur Vorsicht. Mit 5,8 Milliarden Dollar und einem Nordamerika-Chef, der beide Seiten kennt, hat der Konzern seine Karten neu gemischt. Jetzt muss das Blatt gestochen werden.

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