Vizekanzler Lars Klingbeil reist als erster Minister der schwarz-roten Bundesregierung nach China - und plädiert für einen offenen politischen Dialog.
13.11.2025 - 05:43:53Klingbeil: Müssen mit China im Gespräch bleiben
"Wir sollten nicht über China reden, sondern mit China reden", betonte der SPD-Chef im Video-Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist ein wichtiger internationaler Akteur: Es gibt viele Probleme auf dieser Welt, die wir nur mit China zusammen lösen können."
Zugleich gebe es einige Dinge mit Peking zu klären: "Die chinesische Seite muss auch immer wissen: Wir gucken sehr genau, was in Taiwan passiert", betonte Klingbeil. "Wenn es zu einer militärischen Aktion kommt, dann wird das dazu führen, dass es einen anderen Blick auf China gibt." Wirtschaftspolitisch könne die Bundesregierung nicht akzeptieren, wenn China Abhängigkeiten bei der Versorgung mit seltenen Erden ausnutze.
Er habe allerdings den Eindruck, dass die chinesische Regierung eine Zusammenarbeit mit Deutschland wolle und es auch schätze, "wenn man Differenzen nicht versucht zu kaschieren, sondern wenn man offen auch in der politischen Debatte ist". Zuletzt hatte Außenminister Johann Wadephul (CDU) eine Reise nach Peking kurzfristig verschoben, weil es außer einem Treffen mit Außenminister Wang Yi keine weiteren hochrangigen Termine geben sollte. Gleichzeitig kamen aus Peking deutliche Töne gegen Wadephuls wiederholt kritische Äußerungen zur chinesischen Taiwan-Politik.

