Verbio Aktie: Strategie geht auf

Die Internationalisierungsstrategie des Bioenergie-Spezialisten erhält Rückenwind von unerwarteter Seite. Ein neuer Marktbericht validiert den Expansionskurs in den USA, während die operativen Zahlen die Wende bestätigen. Doch reicht diese Kombination aus externer Bestätigung und internem Turnaround, um die beeindruckende Jahresrallye fortzusetzen?

Hier sind die wichtigsten Fakten:

• News-Trigger: DataM Intelligence Report hebt Kapazitäten der US-Anlage hervor.
• Finanzlage: Operativer Turnaround im Q1 mit 15,4 Mio. Euro EBITDA.
• Performance: Seit Jahresanfang (YTD) liegt der Titel 51,56 % im Plus.
• Aktueller Kurs: 18,46 € (Stand: 08.12.2025).

Externe Validierung der US-Pläne

Am heutigen Montag veröffentlichte das Analysehaus DataM Intelligence einen Report zum Wachstumsmarkt für Alkohol-Inhaltsstoffe im Jahr 2025. Besonders interessant für Aktionäre: Der Bericht hebt explizit die Aktivitäten von Verbio North America hervor. Im Fokus steht die Integration der Anlage in South Bend, Indiana. Nach geplanten Upgrades wird hier eine Kapazität von rund 85 Millionen Gallonen pro Jahr veranschlagt.

Diese Erwähnung ist mehr als eine Randnotiz. Sie dient als externe Bestätigung dafür, dass die Kopplung von Ethanol- und Biomethanproduktion in den USA als wesentlicher Markttreiber wahrgenommen wird. Investoren erhalten damit ein Signal, dass die massiven Investitionen in Nordamerika Früchte tragen und die Relevanz des Konzerns im internationalen Wettbewerb steigt.

Zahlen untermauern den Kurs

Die Aufmerksamkeit für das US-Geschäft trifft auf eine fundamentale Erholung. Der Bericht zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 zeigte bereits Mitte November, dass die operative Talsohle durchschritten scheint. Während im Vorjahresquartal noch ein Verlust von 6,6 Millionen Euro verbucht wurde, erwirtschaftete Verbio nun ein EBITDA von 15,4 Millionen Euro.

Verantwortlich für diesen Gewinnsprung waren neben stabilen Preisen vor allem die Produktionsfortschritte im US-Werk in Nevada, Iowa. Der Umsatz kletterte parallel dazu auf 244,1 Millionen Euro. Die Zahlen belegen, dass die US-Assets beginnen, sich positiv in der Bilanz niederzuschlagen. Das Management bestätigte zudem die Prognose für das Gesamtjahr und erwartet ein EBITDA im hohen zweistelligen Millionenbereich.

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Chartbild und Bewertung

Trotz der starken Entwicklung seit Jahresanfang – der Kurs legte in den letzten 12 Monaten um fast 55 % zu – zeigt sich die Aktie kurzfristig in einer Konsolidierungsphase. Mit aktuell 18,46 € notiert das Papier knapp unter dem erst kürzlich markierten 52-Wochen-Hoch von 18,92 €.

Technisch interessant ist der Blick auf den RSI (Relative Strength Index). Dieser liegt mit einem Wert von 29,3 im überverkauften Bereich, was in Kombination mit dem langfristigen Aufwärtstrend auf eine mögliche technische Gegenbewegung hindeuten könnte. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von über 56 % mahnt jedoch weiterhin zur Vorsicht bezüglich einer möglichen Überhitzung. Dass die Dividende zugunsten der Liquiditätssicherung für den US-Ausbau gestrichen wurde, hat der Markt indes weitgehend verarbeitet.

Gelingt es Verbio, die US-Expansion im prognostizierten Tempo fortzuführen und die Kapazitäten in South Bend wie geplant zu nutzen, dürfte das aktuelle Niveau um 18 Euro als Basis für die weitere Entwicklung dienen.

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