Valneva, Aktie

Valneva Aktie: Neutrales Marktgeschehen

04.12.2025 - 02:14:31

Valneva senkt Umsatzprognose nach FDA-Verbot, während Analysten das Kursziel aufgrund des vielversprechenden Borreliose-Impfstoffs VLA15 deutlich anheben.

Das französische Biotech-Unternehmen steht vor einem Paradoxon: Während Analysten das Kursziel auf 6,80 Euro anheben und ein spektakuläres Upside von über 80 Prozent sehen, drücken operative Rückschläge die Aktie auf 3,75 Euro. Standortschließungen, Jobabbau und eine gekürzte Jahresprognose treffen auf die Aussicht eines potenziellen Monopols bei einem Milliarden-Impfstoff. Können die großen Hoffnungen die harten Fakten überwiegen?

Analysten setzen auf die Blockbuster-Karte

First Berlin Equity Research zeigt sich unbeeindruckt von den aktuellen Turbulenzen und erhöhte das Kursziel von 6,30 auf 6,80 Euro – Rating: “Buy”. Der Grund für diesen Optimismus liegt tief in der Pipeline: Der Borreliose-Impfstoff VLA15, entwickelt in Partnerschaft mit Pharma-Riese Pfizer, hat die Phase-3-Studie abgeschlossen.

Die finanziellen Dimensionen sind beachtlich:

  • 143 Millionen US-Dollar Meilensteinzahlung bei Zulassung
  • Zusätzlich bis zu 100 Millionen US-Dollar an kommerziellen Meilensteinen
  • Royalties zwischen 14 % und 22 % auf alle Verkäufe
  • Geschätztes Marktpotenzial: über 2 Milliarden US-Dollar

Die entscheidenden Studiendaten werden für das erste Halbjahr 2026 erwartet. Bei positivem Ausgang könnten die Zulassungsanträge in der EU und den USA noch im selben Jahr folgen – mit einer anvisierten Markteinführung im Herbst 2027.

Operativer Kahlschlag dämpft die Euphorie

Die Kehrseite der Medaille: Valneva muss sparen. Die Schließung des Standorts in Nantes kostet 30 Mitarbeiter ihre Jobs, künftig wird die gesamte Forschung und Entwicklung in Wien gebündelt.

Noch schwerer wiegt die Prognosesenkung für 2025. Das Unternehmen rechnet nur noch mit 155 bis 170 Millionen Euro Umsatz – zuvor waren 170 bis 180 Millionen Euro angepeilt. Verantwortlich dafür: Das Verbot des Chikungunya-Impfstoffs Ixchiq durch die US-Gesundheitsbehörde FDA. Ein wichtiger Umsatztreiber ist damit weggebrochen.

Diese Maßnahmen sind keine Überraschung, sondern pure Notwendigkeit. Valneva muss die Kostenbasis straffen, um die Zeit bis zur möglichen VLA15-Zulassung finanziell zu überbrücken.

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Der entscheidende Wettbewerbsvorteil

Doch hier kommt die überraschende Wendung: Hauptkonkurrent Moderna hat sein eigenes Borreliose-Programm in Phase 2 auf Eis gelegt. Beobachter rechnen damit, dass Moderna frühestens 2034 in den Markt eintreten könnte. Das bedeutet: Sollte VLA15 2027 zugelassen werden, hätten Valneva und Pfizer über Jahre hinweg ein faktisches Monopol in einem Multi-Milliarden-Markt.

Diese Konstellation erklärt die Diskrepanz zwischen aktuellem Kurs und Analystenziel. Die Investoren wägen ab: kurzfristige Verluste durch den Ixchiq-Ausfall gegen das mittelfristige Blockbuster-Potenzial von VLA15.

Mit einem RSI von 18,9 zeigt sich die Aktie technisch überverkauft – ein möglicher Hinweis auf eine Gegenbewegung. Doch die hohe Volatilität von über 43 Prozent unterstreicht das Risikoprofil dieser Wette.

Alles hängt an 2026

Die nächsten 12 Monate werden über Wohl und Wehe entscheiden. Die Phase-3-Daten im ersten Halbjahr 2026 sind der Moment der Wahrheit. Positiv ausgefallen, könnten sie die 143-Millionen-Dollar-Zahlung auslösen und den Weg zur Zulassung ebnen. Scheitern die Studienergebnisse, dürfte die gesamte Investment-Story kollabieren.

Bis dahin bleibt die Frage: Reichen die Kosteneinsparungen aus Wien und Nantes, um die Durststrecke zu überstehen? Und kann das Management die reduzierten Umsatzerwartungen für 2025 wirklich einhalten? Die Antworten werden zeigen, ob aus der aktuellen Schwäche tatsächlich eine historische Einstiegschance wird – oder ob der Analysten-Optimismus verfrüht ist.

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