Übernahme-Premie sorgt für Begehrlichkeit

Das Rennen um die Modekette Guess? ist entschieden: Ein Konsortium um die Markenholding Authentic Brands Group und die Gründerfamilie Marciano übernimmt den Konzern in einem spektakulären 1,4-Milliarden-Dollar-Deal. Für Aktionäre bedeutet dies eine attraktive Ausstiegsprämie – doch die jüngsten Quartalszahlen zeigen, warum der Eigentümerwechsel dringend nötig sein könnte.

Shareholder erhalten satte 16,75 Dollar je Aktie in bar – ein Aufschlag von 73 Prozent gegenüber dem Kurs vom März dieses Jahres. Selbst im Vergleich zum jüngsten Stand bedeutet dies noch eine Prämie von 26 Prozent. Das Angebot spiegelt die Wertschätzung für die Guess?-Marke wider, die ABG zu 51 Prozent übernimmt, während die Marciano-Brüder und CEO Carlos Alberini mit 49 Prozent an Bord bleiben.

Die Transaktion, die im vierten Quartal 2026 abgeschlossen sein soll, kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Die aktuellen Zahlen offenbaren die Zwiespältigkeit des Geschäfts: Zwar übertraf der Umsatz von 772,9 Millionen Dollar im zweiten Quartal die Erwartungen, doch gleichzeitig rutschte das Unternehmen in den vergangenen sechs Monaten mit 26,7 Millionen Dollar tief in die roten Zahlen.

Analysten sehen keine Alternative

Die Wall Street hat bereits reagiert: Praktisch alle Analysten haben ihre Kursziele auf exakt die Übernahmeprämie von 16,75 Dollar angepasst. Das einstimmige „Hold“-Rating signalisiert deutlich, dass der Markt keinen Spielraum für höhere Bewertungen sieht.

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UBS und Telsey Advisory Group bestätigen diese Einschätzung und sehen den Deal als bestmögliches Ergebnis für Aktionäre. Die Botschaft ist klar: Wer noch nicht eingestiegen ist, sollte es bleiben lassen – wer bereits investiert ist, kann sich auf die Auszahlung freuen.

Für Guess? beginnt unter dem Dach von ABG ein neues Kapitel. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie die neue Eigentümerstruktur die angeschlagene Profitabilität des Modehauses sanieren kann.

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