TSMC Aktie: Leiser Rückschritt?
26.11.2025 - 18:30:23TSMC erhebt schwere Spionagevorwürfe gegen Intel und verklagt einen ehemaligen Top-Manager wegen Diebstahls von Betriebsgeheimnissen. Der Fall könnte das Kräfteverhältnis der Chip-Giganten verändern.
Der weltweit führende Chipauftragsfertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) wirft Intel vor, gezielt Betriebsgeheimnisse gestohlen zu haben – und zwar durch einen hochrangigen Ex-Manager. Am Dienstag reichte TSMC Klage gegen seinen früheren Senior Vice President Lo Wei-jen ein. Der Vorwurf: Der Manager soll nach seinem Wechsel zu Intel vertrauliche Technologien weitergegeben haben. Ein Vorgang, der weit über einen normalen Jobwechsel hinausgeht – und das Potenzial hat, das Kräfteverhältnis zwischen den beiden Chip-Giganten zu verschieben.
Der brisante Wechsel: Von TSMC zu Intel
Lo Wei-jen war 21 Jahre lang bei TSMC tätig und maßgeblich an der Entwicklung der 5-Nanometer-, 3-Nanometer- und 2-Nanometer-Fertigungstechnologien beteiligt – also genau jenen Prozessen, die TSMC seinen technologischen Vorsprung sichern. Im Juli 2025 ging Lo in den Ruhestand, nur um drei Monate später als Executive Vice President bei Intel anzufangen – direkt unter CEO Lip-Bu Tan.
TSMC sieht darin mehr als nur einen Karriereschritt. Die Klage, eingereicht beim taiwanesischen Gericht für Geistiges Eigentum, stützt sich auf mehrere Vorwürfe:
- Verletzung des Arbeitsvertrags und der Geheimhaltungsvereinbarung
- Verstoß gegen das taiwanesische Geschäftsgeheimnisgesetz
- Weitergabe strategischer Informationen an einen direkten Konkurrenten
Besonders brisant: Lo soll noch Monate vor seinem Ausscheiden weiterhin Treffen mit Mitarbeitern der Forschungs- und Entwicklungsabteilung abgehalten haben – obwohl er längst in die Strategieabteilung versetzt worden war. TSMC vermutet, dass er dabei gezielt Informationen über laufende Technologieprojekte gesammelt hat.
Intel unter Verdacht: Aggressive Talentabwerbung in Arizona
Der Fall Lo ist kein Einzelfall. Laut Branchenberichten wirbt Intel derzeit massiv TSMC-Ingenieure in Arizona ab – mit Gehältern, die 20 bis 30 Prozent über dem TSMC-Niveau liegen, bei deutlich geringerer Arbeitsbelastung. Beide Unternehmen betreiben in Arizona hochmoderne Fabriken: Intel produziert dort seine 18A-Chips, TSMC fertigt unter anderem Nvidias Blackwell-Wafer.
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Die geografische Nähe macht den Kampf um Talente besonders scharf – und den Schutz von Betriebsgeheimnissen umso schwieriger. Taiwans Wirtschaftsministerium hat bereits angekündigt, den Fall genau zu beobachten und zu prüfen, ob auch das nationale Sicherheitsgesetz verletzt wurde. Intel-Chef Lip-Bu Tan wies die Vorwürfe als “Gerüchte und Spekulationen” zurück und betonte die Achtung geistigen Eigentums. Doch die Frage bleibt: Wie will TSMC ein mögliches Gerichtsurteil in den USA durchsetzen?
Was das für TSMC bedeutet
TSMC ist einer der großen Profiteure des KI-Booms und beliefert Schwergewichte wie Nvidia und Apple. Im dritten Quartal 2025 meldete das Unternehmen einen Gewinn je Aktie von 2,92 US-Dollar – deutlich über den Erwartungen von 2,59 US-Dollar. Der Umsatz legte um über 40 Prozent auf 32,36 Milliarden US-Dollar zu.
Doch der Rechtsstreit zeigt: Der technologische Vorsprung allein reicht nicht mehr. Der Schutz von Know-how und Schlüsselpersonal wird zum strategischen Faktor – gerade in einer Phase, in der Intel versucht, seinen verlorenen Fertigungsvorsprung zurückzugewinnen. Das Gericht hat TSMCs Antrag auf eine einstweilige Verfügung bestätigt, um weitere Handlungen von Lo und Intel zu unterbinden. Ob und wie diese international durchsetzbar ist, bleibt jedoch unklar.
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