Tilray, Aktie

Tilray Aktie: Rechtsdrama!

20.11.2025 - 18:46:30

Tilray muss wichtige Abstimmung über 218 Millionen neue Aktien vertagen, da ein Rechtsstreit vor dem Delaware-Gericht die Abstimmungsmodalitäten in Frage stellt.

Das Cannabis-Unternehmen Tilray steht vor einem entscheidenden Moment. Während die Hauptversammlung neue Direktoren brachte, blockiert eine Rechtsstreit die wichtigste Abstimmung des Jahres – die Erhöhung des genehmigten Aktienkapitals. Geht es um 218 Millionen neue Aktien oder um grundsätzliche Corporate-Governance-Fragen?

Die Aktionäre von Tilray haben am 21. November David Hopkinson und Thomas Looney als neue Direktoren der Klasse III gewählt. Mit 63,5 Millionen beziehungsweise 67,3 Millionen Stimmen erhielten beide deutliche Zustimmung. Gleichzeitig endete die Amtszeit von Jodi Butts als Direktorin der Klasse III.

Auch die Bestätigung von PricewaterhouseCoopers als unabhängige Wirtschaftsprüfer wurde mit überwältigender Mehrheit von 343 Millionen Stimmen angenommen – nur 26,7 Millionen stimmten dagegen.

Governance-Änderungen scheitern, Aktien-Abstimmung vertagt

Der Vorschlag zur Umstrukturierung des Verwaltungsrats und zur Abschaffung von Bestimmungen, die eine Abberufung von Direktoren nur aus wichtigem Grund erlauben, scheiterte trotz 83 Millionen Ja-Stimmen. Das reichte nicht für die erforderliche Mehrheit.

Dramatischer entwickelte sich Antrag 3: Die geplante Erhöhung der genehmigten Stammaktien von 1,208 Milliarden auf 1,426 Milliarden Aktien musste vertagt werden. Grund ist ein laufendes Verfahren vor dem Delaware Court of Chancery, das die Abstimmungsmodalitäten in Frage stellt.

Delaware-Gericht entscheidet über Abstimmungsstandards

Der Rechtsstreit dreht sich um eine fundamentale Frage: Kann Tilray einen “Mehrheit der abgegebenen Stimmen”-Standard verwenden oder muss der strengere “Mehrheit der ausstehenden Aktien”-Standard gelten? Kläger behaupten, frühere Aktienermächtigungen seien ungültig genehmigt worden.

Tilray verteidigt seine Position mit Verweis auf Änderungen des Delaware-Gesellschaftsrechts von 2023, die niedrigere Abstimmungshürden für börsennotierte Unternehmen ermöglichen. Die Ratingagentur ISS hatte Aktionären empfohlen, für den Antrag zu stimmen – die Erhöhung sei angemessen.

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218 Millionen Aktien für strategische Expansion

Die zusätzlichen Aktien sollen Tilray mehr finanzielle Flexibilität für Geschäftserweiterungen und mögliche Übernahmen verschaffen. Das Unternehmen diversifiziert sich zunehmend von Cannabis weg in Getränke, Wellness-Produkte und andere Konsumgüter.

Analysten sehen Cannabis möglicherweise nicht mehr als Tilrays Hauptfokus – ein strategischer Wandel, während das Unternehmen noch immer unprofitabel ist und nachhaltige Wachstumswege sucht.

Entscheidung am 19. Dezember

Die vertage Hauptversammlung wird am 19. Dezember um 11:00 Uhr EST virtuell fortgesetzt. Die Gerichtsentscheidung wird nicht nur Tilrays Zukunft bestimmen, sondern könnte Präzedenzcharakter für andere Unternehmen mit ähnlichen Governance-Herausforderungen haben.

Die erfolgreiche Direktorenwahl schafft Kontinuität im Vorstand, während die abgelehnten Governance-Änderungen zeigen, dass Aktionäre die bestehenden Aufsichtsstrukturen bevorzugen. Mit der ungewissen Aktienermächtigung bleibt Tilrays strategische Handlungsfähigkeit vorerst eingeschränkt.

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