Tilray Aktie: Florida bringt Wende
11.12.2025 - 08:30:31Ein Gesetzentwurf zur Cannabis-Legalisierung in Florida und ein kürzlicher Aktiensplit haben zu einem deutlichen Kursanstieg der Tilray-Aktie geführt, der auf einen Short Squeeze hindeutet.
Die Tilray-Aktie hat in den vergangenen Tagen eine bemerkenswerte Kehrtwende vollzogen. Nach einem Kurssprung von über 12% am Dienstag legte der Titel am Mittwoch weitere 2,1% zu und schloss bei 8,26 US-Dollar. Der Auslöser: Ein neuer Gesetzentwurf aus Florida zur Cannabis-Legalisierung trifft auf ein extrem volatiles Handelsumfeld nach dem jüngsten Reverse Split des Unternehmens.
Florida-Vorstoß elektrisiert den Sektor
Die Haupttriebfeder für das wiedererwachte Anlegerinteresse ist ein Gesetzentwurf von Senator Carlos Smith in Florida. Der Entwurf sieht vor, den privaten Anbau von Marihuana für den persönlichen und therapeutischen Gebrauch zu legalisieren – qualifizierte Patienten könnten künftig bis zu sechs Pflanzen anbauen.
Obwohl es sich um eine bundesstaatliche Initiative handelt, wertet der Markt den Vorstoß als positives Signal für die gesamte US-Cannabis-Branche. Diese wartet seit Monaten vergeblich auf Fortschritte bei der bundesweiten Regulierung.
Der fundamentale Impuls traf bei Tilray auf ein hochexplosives technisches Setup. Nach dem 1-zu-10-Reverse-Split zum 1. Dezember schrumpfte die Anzahl ausstehender Aktien von rund 1,16 Milliarden auf etwa 116 Millionen. Diese drastische Verringerung des Streubesitzes schuf ein Liquiditätsumfeld, das anfällig für überproportionale Kursbewegungen ist.
Die Folge: Die Kombination aus reduziertem Float und positiver Nachrichtenlage löste offenbar einen Short Squeeze aus. Pessimistische Händler mussten Positionen eindecken – das befeuerte die zweistelligen Kursgewinne.
Stabilisierung nach turbulentem Dezember
Die jüngste Kursentwicklung markiert einen kritischen Wendepunkt:
- Kursverlauf: Nachdem die Aktie im Monat vor dem Split fast 40% an Wert verloren hatte, sprang sie am Dienstag um 12,36% und am Mittwoch um weitere 2,1%
- Handelsvolumen: Mit über 6,3 Millionen gehandelten Aktien am Mittwoch liegt das Volumen deutlich über dem Post-Split-Durchschnitt
- Marktstimmung: Die Reaktion legt nahe, dass der Titel als Reaktion auf den Reverse Split überverkauft war – der Florida-Entwurf lieferte die Narrative für eine Gegenbewegung
Doch die Analystenstimmung bleibt verhalten. TD Cowen senkte kürzlich das Kursziel von 25 auf 10 US-Dollar. Begründung: anhaltende Herausforderungen im Craft-Beer-Segment und Wettbewerbsdruck auf dem kanadischen Cannabis-Markt. Das Rating “Buy” bleibt bestehen, doch die Hürden für die diversifizierten Geschäftsbereiche sind unübersehbar.
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Sektor unter Druck – Tilray im Umbau
Die Volatilität bei Tilray ist symptomatisch für die gesamte Branche. Während der Florida-Vorstoß ein positives Zeichen setzt, bleibt die erhoffte bundesweite Reform – etwa beim Banking oder bei der Umklassifizierung von Cannabis – weiter aus.
Tilray versucht sich derweil als diversifizierter Konsumgüterkonzern zu positionieren. Das Craft-Beer- und Getränkeportfolio soll das langsamere Wachstum im Kerngeschäft Cannabis ausgleichen. Der Reverse Split zielte darauf ab, die Nasdaq-Mindestanforderungen zu erfüllen und institutionelle Investoren anzuziehen, die bei “Penny Stocks” abwinken. Der unmittelbare Kursrutsch nach dem Split zeigte jedoch: Der Markt honoriert Finanzinstrumente nicht automatisch, wenn das organische Wachstum fehlt.
Ausblick: Weitere Schwankungen erwartet
Anleger sollten sich auf anhaltende Volatilität einstellen. Die reduzierte Aktienzahl bedeutet: Bereits kleine Veränderungen bei Angebot und Nachfrage führen zu großen Kursausschlägen.
Heute fällt in Massachusetts eine wichtige Entscheidung. Die Regulierungsbehörden stimmen über den finalen Lizenzrahmen für Social Consumption Lounges ab – ein positives Ergebnis könnte dem Sektor weiteren Auftrieb geben.
Technisch müssen die Bullen die Marke von 8 US-Dollar verteidigen, um eine Trendwende zu bestätigen. Ein Unterschreiten würde erneute Tests der Post-Split-Tiefs wahrscheinlich machen. Mit einem Forward-EV/EBITDA von etwa 12x bleibt Tilray eine “Show-me”-Story – die Getränke-Expansion muss Ergebnisse liefern, um höhere Bewertungen zu rechtfertigen.
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