TeamViewer, Aktie

TeamViewer Aktie: Integration gescheitert?

17.11.2025 - 10:06:31

TeamViewer senkt Umsatzprognosen deutlich nach gescheiterter Integration der 1E-Tochter. Die Aktie fällt auf Rekordtief, während KI-Produkte als einziger Lichtblick glänzen.

Der Remote-Access-Spezialist wollte mit der 720-Millionen-Dollar-Übernahme von 1E den großen Sprung machen. Doch statt Wachstumsschub folgte der Absturz: Die Integration der US-Tochter läuft aus dem Ruder, die Prognosen wurden kassiert, die Börse reagierte brutal. Kann TeamViewer das Ruder noch herumreißen – oder wird die teure Akquisition zum Milliardengrab?

Übernahme wird zum Albtraum

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Was als strategischer Coup verkauft wurde, entpuppt sich als Belastung. Die 1E-Sparte, die vor allem US-Behörden und öffentliche Auftraggeber beliefert, schwächelt massiv. CEO Oliver Steil räumte gegenüber Reuters ungewöhnlich offen ein: “Es ist noch viel in Bewegung, aber nach aktuellem Stand ist es unwahrscheinlich, dass bis Jahresende ausreichend Aufträge eingehen werden.”

Die Gründe für das Debakel:

  • Verlangsamte Entscheidungsprozesse bei US-Behörden
  • Makroökonomische Herausforderungen in den USA und Europa
  • Deutlich weniger Geschäftsabschlüsse als kalkuliert
  • Integrationsprobleme belasten das Gesamtunternehmen

Das Management hatte die Schwierigkeiten offenbar unterschätzt. Die Konsequenz: TeamViewer musste die ARR-Erwartungen für 2025 von ursprünglich 815-840 Millionen Euro auf nur noch 780-800 Millionen Euro senken – eine Reduzierung um bis zu 60 Millionen Euro.

Prognosen auf Talfahrt

Noch drastischer fällt der Ausblick für 2026 aus. Das Umsatzwachstum wird nun nur noch bei mageren 2-6 Prozent erwartet, was einem Umsatzbereich von 790-825 Millionen Euro entspricht. Zur Einordnung: Die vorherige Prognose lag bei 850-870 Millionen Euro. Das sind bis zu 80 Millionen Euro Differenz – oder anders ausgedrückt: Das Unternehmen hat fast ein Zehntel seiner Wachstumsambitionen über Bord geworfen.

Die Quartalszahlen selbst wirkten auf den ersten Blick noch solide. Ein Pro-forma-Umsatz von 192,0 Millionen Euro bedeutete ein Plus von 4 Prozent, die bereinigte EBITDA-Marge lag bei 46 Prozent. Doch diese Stabilität täuscht: Das zugrunde liegende Momentum schwindet, und die Börse spürt es. Der Kursrutsch auf ein neues Rekordtief spiegelt das geschwundene Vertrauen wider.

KI-Hoffnung im Schatten der Krise

Inmitten der Turbulenzen gibt es einen Lichtblick: Die KI-Produkte von TeamViewer finden rasanten Zuspruch. Über 270.000 IT-Support-Sitzungen wurden bereits automatisch zusammengefasst, die Zahl der Session-Zusammenfassungen vervierfachte sich von August bis Oktober. Rund 10.000 Kunden nutzen die KI-Features, die aktiven Nutzer stiegen von September zu Oktober um 60 Prozent.

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Kunden berichten von erheblichen Effizienzgewinnen – bis zu 25 Prozent schnellere Problemlösungen. Das Enterprise-Segment, das von diesen Innovationen profitiert, wächst mit 12 Prozent ARR-Steigerung deutlich schneller als das Gesamtunternehmen. Doch reicht das, um die 1E-Baustelle zu kompensieren?

Analysten verlieren Geduld

Die Kapitalmarktexperten zeigen sich zunehmend skeptisch. Die DZ Bank strich ihre Kaufempfehlung und stufte auf “Neutral” ab. Die Deutsche Bank senkte das Kursziel auf 7,50 Euro bei “Hold”. Morgan Stanley-Analyst George Webb brachte es auf den Punkt: Investoren zweifeln daran, dass TeamViewer das Wachstum wieder beschleunigen kann.

Die Aktie steht aktuell bei 5,88 Euro und notiert damit deutlich unter allen relevanten gleitenden Durchschnitten. Ein RSI von 27,6 signalisiert zwar überverkaufte Verhältnisse, doch ohne positive Katalysatoren dürfte die Erholung schwerfallen. Das Unternehmen verspricht zwar weitere Kostensenkungen und hob die EBITDA-Marge-Prognose leicht an, aber das sind kosmetische Korrekturen – keine Lösung für das Kernproblem.

Die zentrale Frage bleibt: Kann TeamViewer die 1E-Integration noch in den Griff bekommen, bevor weiteres Vertrauen verloren geht?

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