SoftBank, Aktie

SoftBank Aktie: AI-Offensive

22.12.2025 - 19:12:32

SoftBank verkauft Nvidia- und T-Mobile-Beteiligungen, um 22,5 Milliarden US-Dollar in OpenAI zu investieren und setzt damit voll auf KI-Infrastruktur.

SoftBank dreht zum Jahresende noch einmal kräftig am Risikohebel. Konzernchef Masayoshi Son verkauft große Beteiligungen und bündelt Milliarden, um bis zum 31. Dezember ein gewaltiges Investment in OpenAI zu stemmen. Dahinter steckt mehr als nur ein weiterer Tech-Deal – es ist ein klarer Strategiewechsel zurück in den Angriffsmodus im globalen KI-Wettrennen.

Milliardenverschiebung für OpenAI

Auslöser der jüngsten Kursstärke ist ein Bericht über Sons Plan, insgesamt 22,5 Milliarden US‑Dollar in OpenAI zu investieren. Der Deal soll noch vor Jahresende unterschrieben und finanziert werden. Um diese Summe überhaupt aufbringen zu können, räumt SoftBank das eigene Portfolio kräftig um.

Konkret soll der Konzern seine komplette Beteiligung an Nvidia veräußert haben und damit rund 5,8 Milliarden Dollar erlöst haben. Zusätzlich wurden große Teile der Position in T‑Mobile US verkauft, was weitere etwa 4,8 Milliarden Dollar in die Kasse spült. Parallel nutzt SoftBank die Mehrheitsbeteiligung an Arm Holdings, um über Margin-Kredite zusätzliche Liquidität zu sichern.

An der Börse kommt dieser Schritt gut an: Die Aktie liegt aktuell rund 70 % über dem Niveau zu Jahresbeginn, auch wenn sie noch deutlich unter dem Hoch der vergangenen zwölf Monate notiert. Anleger honorieren offenbar, dass Son nach Jahren der Vorsicht wieder stärker auf Wachstum durch KI setzt.

OpenAI, Japan und die KI-Infrastruktur

Der Zeitdruck hat einen klaren Grund: OpenAIs Bewertung ist in wenigen Quartalen explodiert. Als SoftBank im April 2025 erstmals tiefer einstieg, lag die Marktbewertung bei rund 300 Milliarden Dollar. Inzwischen zielen die Planungen auf etwa 900 Milliarden – eine Verdreifachung, die den Einstieg teuer macht, aber auch hohe Erwartungen an weiteres Wachstum widerspiegelt.

Parallel stärkt SoftBank seine Position im Heimatmarkt. Das japanische Wirtschaftsministerium METI hat kürzlich eine öffentlich-private KI‑Allianz im Volumen von 3 Billionen Yen angekündigt. In diesem Rahmen will SoftBank über die nächsten sechs Jahre selbst 2 Billionen Yen in KI‑Rechenzentren investieren. Diese Infrastruktur soll unter anderem ein nationales Sprachmodell mit einer Billion Parametern ermöglichen.

Damit fährt SoftBank zweigleisig:

  • Großinvestment in OpenAI als globalen KI‑Taktgeber
  • Aufbau eigener Rechenzentren und Infrastruktur in Japan
  • Fokussierung auf das „Unterbau“-Segment der KI-Welt: Rechenleistung und Datenzentren

Unterm Strich setzt Son damit klar auf die KI‑Infrastruktur-Ebene, statt breit über viele Tech-Beteiligungen gestreut zu bleiben.

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„Code Red“ bei Rechenleistung

Der Zeitpunkt für das Investment ist nicht zufällig. OpenAI‑Chef Sam Altman soll intern von einer „Code Red“-Situation bei der benötigten Rechenleistung gesprochen haben. Gemeint ist: Die vorhandene Infrastruktur reicht nicht mehr aus, um die nächste Entwicklungsstufe der Modelle schnell genug voranzutreiben.

Die Mittel von SoftBank sind daher gezielt für den Ausbau der Infrastruktur vorgesehen – einschließlich des ambitionierten „Stargate“-Rechenzentrumsprojekts. Gleichzeitig haben sich die Kennzahlen von OpenAI deutlich verbessert: Laut Berichten aus Oktober 2025 sind die Margen im Compute-Geschäft auf rund 70 % gestiegen, nachdem sie Anfang 2024 noch bei etwa 35 % lagen. Kostensenkungen und höhere Einnahmen von Unternehmenskunden stützen damit die hohe Bewertung zumindest teilweise.

Bemerkenswert ist die Verschiebung im SoftBank‑Portfolio: Der Konzern verabschiedet sich von Nvidia, dem wichtigsten Chip-Lieferanten für KI, um das Kapital in OpenAI als Großabnehmer dieser Chips zu lenken. Das lässt den Schluss zu, dass Son mehr Potenzial in der Kombination aus Anwendung, Plattform und Infrastruktur-Beteiligung bei OpenAI sieht als in einem Halbleiterwert, der bereits eine starke Kursrally hinter sich hat.

Ausblick: Jahresendrennen und PayPay-IPO

In den verbleibenden Tagen bis zum Jahreswechsel steht für SoftBank die saubere Finanzierung und der formelle Abschluss des 22,5‑Milliarden‑Deals im Mittelpunkt. Gelingt der Abschluss wie geplant, zählt die Transaktion zu den größten Einzelinvestments der Venture-Geschichte und würde SoftBanks Rolle im KI‑Ökosystem deutlich aufwerten.

Für das erste Quartal 2026 richtet sich der Blick zusätzlich auf den möglichen Börsengang der Zahlungsplattform PayPay, der mit über 20 Milliarden Dollar bewertet werden könnte. Ein erfolgreicher IPO würde SoftBank weitere Mittel verschaffen und die Bilanz nach den massiven Umschichtungen rund um OpenAI entlasten. Kurzfristig hängt die Kursentwicklung aber vor allem daran, ob Son seine KI‑Offensive wie angekündigt durchzieht und das Thema generative KI an der Börse weiter Rückenwind behält.

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