Slack, Google, Microsoft: KI-Agenten übernehmen die Büroarbeit
09.12.2025 - 22:40:12Die Produktivitäts-Revolution erreicht eine neue Stufe. Innerhalb von 72 Stunden haben die Tech-Giganten eine Welle autonomer KI-Assistenten vorgestellt, die nicht mehr nur Fragen beantworten – sie schreiben Code, bauen Workflows und jagen Sicherheitsbedrohungen. Die Ära der „aktiven KI-Kollegen” hat begonnen.
Von der simplen Chatbot-Funktion aus dem Jahr 2024 ist kaum noch etwas übrig. Was Slack, Google und Microsoft diese Woche präsentieren, verändert grundlegend, wie wir arbeiten. Die neuen Systeme agieren eigenständig, halten Kontext über komplexe Aufgaben hinweg und erledigen mehrstufige Prozesse – ohne ständige menschliche Anleitung.
Am 8. Dezember kündigten Anthropic und Salesforce-Tochter Slack die Beta-Version von Claude Code für Slack an. Der entscheidende Unterschied: Entwickler können dem KI-Assistenten komplexe Programmieraufgaben direkt im Chat zuweisen.
Ein simples @Claude genügt, und das System untersucht Bugs, strukturiert Code um oder führt Tests durch. Claude agiert dabei wie ein eigenständiges Teammitglied, das den Überblick über die gesamte Codebasis behält und Aufgaben selbstständig abarbeitet.
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Die Integration erweitert die bestehende Claude-App für Slack erheblich. Sie verbindet Teamdiskussionen nahtlos mit aktiver Softwareentwicklung – eine Brücke zwischen Kommunikation und Produktivität, die bisher fehlte.
Salesforce treibt die Strategie voran: Das Unternehmen positioniert Slack als zentrales Betriebssystem für seine neue „Agentforce”-KI-Plattform. Die Botschaft ist klar – Slack wird vom Messaging-Tool zur Kommandozentrale für KI-gestützte Arbeitsabläufe.
Google öffnet KI-Entwicklung für alle
Nur einen Tag später, am 9. Dezember, konterte Google mit Workspace Studio – einer Plattform, die es Nicht-Technikern ermöglicht, eigene KI-Agenten zu erstellen. Ohne eine einzige Zeile Code.
Projektmanager und Teamleiter können damit Aufgaben in Gmail, Drive und Docs automatisieren. Die KI-Anpassung wandert aus der IT-Abteilung direkt an die Schreibtische der Fachabteilungen. Was bedeutet das konkret? Jeder kann sich seinen persönlichen digitalen Assistenten bauen.
Parallel führte Google Compliance Recording für Meet ein. Die Funktion richtet sich an regulierte Branchen wie Finanzdienstleister und ermöglicht automatische Aufzeichnungen, um SEC- und FINRA-Anforderungen zu erfüllen.
„Um Unternehmen bei strengen Archivierungspflichten zu unterstützen, führen wir heute Google Meet Compliance Recording ein”, erklärt das Unternehmen. Eine direkte Antwort auf die größte Hürde bei der Einführung von KI-Tools im Enterprise-Bereich: die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
Asana beweist: KI-Kollegen rechnen sich
Während Slack und Google an der Infrastruktur feilen, liefert Asana bereits die Erfolgszahlen. Das Unternehmen verzeichnet nach eigenen Angaben rasantes Wachstum bei seinen KI-Teammates – semi-autonomen Projektmitgliedern, die Anfragen priorisieren und Workflows eigenständig steuern.
Die starken Quartalszahlen vom Anfang Dezember führt das Management direkt auf diese KI-Funktionen zurück. Besonders AI Studio verzeichnet deutlich steigende Buchungszahlen. Der Clou: Kunden können die Funktionen selbst aktivieren, ohne Rücksprache mit dem Vertrieb.
„Der Fokus liegt auf Self-Service-KI-Features”, berichten Analysten. Unternehmen zahlen offenbar bereit Premium-Preise für Tools, die Personalkosten senken oder den Output drastisch steigern – weit mehr als für bloße Effizienzverbesserungen.
Microsoft rüstet Teams mit Crowdsourced-Sicherheit auf
Je mächtiger die Tools, desto größer die Angriffsfläche. Microsoft führte am 9. Dezember in Teams eine Funktion ein, mit der Nutzer verdächtige Anrufe direkt melden können.
Der „Crowdsourcing”-Ansatz ermöglicht es Mitarbeitern, potenzielle Spam- oder Social-Engineering-Angriffe zu markieren. Die Daten fließen in Microsofts Sicherheitsinfrastruktur ein und helfen, koordinierte Angriffskampagnen netzwerkübergreifend zu identifizieren.
„Dies stellt einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen sprachbasierte Bedrohungen dar”, urteilen Cybersecurity-Experten. Ein notwendiger Schritt, denn mit wachsender KI-Autonomie steigt auch das Risiko.
Vom Copilot zum Kollegen
Die Entwicklungen vom 6. bis 9. Dezember markieren einen klaren Bruch mit dem „Copilot”-Modell von 2024. Die Branche bewegt sich weg vom „Chatten mit KI” hin zu „Arbeiten neben KI”. Die Systeme agieren nicht mehr als Hilfsmittel, sondern als eigenständige Team-Entitäten.
Der Markt spricht eine klare Sprache: Asanas Finanzerfolg zeigt, dass Unternehmen bereit sind, für echte Automatisierung zu zahlen. Google und Microsoft investieren parallel massiv in Compliance- und Sicherheitsfunktionen – ein Zeichen dafür, dass Enterprise-Kunden Schutzmaßnahmen fordern, bevor sie KI-Agenten auf sensible Daten loslassen.
Für Anfang 2026 zeichnet sich die nächste Eskalationsstufe ab. Mit Google Workspace Studio dürfte im ersten Quartal eine Flut maßgeschneiderter Unternehmens-Agenten entstehen. Microsoft plant zudem erweiterte mandantenübergreifende Benachrichtigungen für Teams – weitere Mauern zwischen Organisationen fallen.
Die Botschaft an alle Teams ist unmissverständlich: Die Apps, mit denen wir arbeiten, sind keine passiven Werkzeuge mehr. Sie werden zu aktiven Teilnehmern unserer täglichen Meetings.
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