Siemens Aktie: Strategie-Bombe!
04.10.2025 - 01:52:24Siemens erwägt die Trennung von seiner Healthineers-Beteiligung, was zu erheblichen Refinanzierungskosten führen könnte, aber strategische Flexibilität für künftige Übernahmen schaffen würde.
Die spektakuläre Neuausrichtung bei Siemens schockt die Märkte: Der Technologie-Riese prüft die Abspaltung seiner milliardenschweren Healthineers-Beteiligung. Nach einem Bloomberg-Bericht plant der Konzern, den Großteil seiner 71-Prozent-Anteile an die Aktionäre zu verteilen – eine strategische Kehrtwende, die den Kurs sofort nach oben trieb. Doch was steckt wirklich hinter diesem radikalen Schritt?
Vier Wege in die Unabhängigkeit
Die Barclays-Analysten skizzieren klare Szenarien für die Zukunft der Gesundheits-Sparte:
- Kontrollierte Reduktion: Anteilsverkauf über 50% bei Beibehaltung der Kontrolle
- Kontrollverlust: Reduktion unter die 50%-Marke mit vollständiger Trennung
- Teilabspaltung: Ähnlich der Siemens Energy-Ausgliederung 2020
- Komplett-Trennung: Vollständige Abspaltung von Healthineers
Jedes dieser Szenarien birgt unterschiedliche Chancen und Risiken für Anleger. Die entscheidende Frage: Welchen Weg wird Siemens-Chef Roland Busch einschlagen?
Die Billionen-Euro-Frage: Refinanzierung
Denn eine Trennung von Healthineers wäre alles andere als trivial. Das Medizintechnik-Unternehmen verfügt über Darlehen in Höhe von satten 13,9 Milliarden Euro – der Großteil davon bei Siemens selbst. Bei einem Kontrollverlust müssten diese Kredite refinanzziert werden.
Die Barclays-Experten rechnen mit erheblichen Mehrkosten:
– 74 Millionen Euro zusätzliche Ausgaben im Geschäftsjahr 2026
– 125 Millionen Euro Mehrbelastung 2027
– 84 Millionen Euro zusätzlich 2028
Allein die längerfristige Refinanzierung der 2031 und 2041 fälligen Kredite würde jährlich weitere 68 Millionen Euro verschlingen. Können diese Belastungen den erhofften strategischen Nutzen aufwiegen?
Strategischer Masterplan oder Notlösung?
Hinter der Überprüfung steckt ein klares Ziel: Siemens will mehr Flexibilität für Übernahmen, insbesondere im Software-Bereich. Bisher hat der Konzern bereits 15 Milliarden Dollar für Akquisitionen ausgegeben – doch diese fügten weniger als eine Milliarde Dollar an jährlichem Umsatz hinzu.
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Die geplante Portfoliobereinigung könnte endlich Spielraum für größere, transformative Deals schaffen. Der Capital Markets Day am 13. November wird hier richtungsweisend sein. CEO Busch kündigte bereits an: „Wir werden eine Strategie vorstellen, wie wir vorangehen wollen.“
Historische Vorbilder geben Hoffnung
Die deutschen Märkte haben ähnliche Umstrukturierungen bereits erfolgreich verdaut. Barclays verweist auf zwei prominente Beispiele:
- Die E.ON-Abspaltung von Uniper 2016
- Die Fresenius-Reduzierung bei Fresenius Medical Care
Beide Transaktionen führten nach anfänglichen Bedenken letztendlich zu positiven Kursreaktionen. Steht Siemens vor einem ähnlichen Erfolg?
Mit einem Kurs von 241 Euro markiert die Aktie heute ein neues 52-Wochen-Hoch – der Aufwärtstrend scheint intakt. Seit Jahresanfang legte der Titel bereits beeindruckende 27,8% zu. Die strategische Neuausrichtung könnte den nächsten großen Schub bringen. Bleibt nur eine Frage: Wird Siemens den mutigen Weg der vollständigen Trennung wählen oder doch den vorsichtigeren Pfad der kontrollierten Reduktion beschreiten?
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