ProSiebenSat1 Aktie: Angriffslust verflogen?
12.11.2025 - 13:30:31Der Medienkonzern verfehlt seine EBITDA-Zielmarke von 575 Millionen Euro deutlich. Während TV-Werbeeinnahmen um 6 Prozent sinken, zeigt Streaming-Plattform Joyn starkes Wachstum.
Der Münchner Medienkonzern muss seine Erwartungen drastisch zurückschrauben – das bereinigte EBITDA wird die Zielmarke von 575 Millionen Euro verfehlen. Während das klassische TV-Werbegeschäft unter massivem Druck steht, zeigt sich ausgerechnet Streaming-Plattform Joyn als Lichtblick. Doch reicht das, um die Aktie aus dem Tief zu holen?
TV-Werbung im freien Fall – der Konsum schwächelt
Die Rechnung ist bitter: Im dritten Quartal brachen die TV-Werbeumsätze im DACH-Raum um 6 Prozent ein. CFO Martin Mildner bringt es auf den Punkt: “Der private Konsum hat sich nicht so positiv entwickelt wie wir zu Jahresbeginn erwartet hatten.” Das margenstärkste Geschäft des Konzerns – einst verlässlicher Cashflow-Garant – kämpft mit der Konsumflaute in Deutschland.
Die Eckdaten zeigen das Dilemma:
- Q3-Umsatz: 882 Millionen Euro (minus 1 Prozent)
- Bereinigtes EBITDA Q3: 104 Millionen Euro (minus 6 Prozent)
- Entertainment-Segment Q3: 579 Millionen Euro (minus 3 Prozent)
- TV-Werbeumsätze DACH: minus 6 Prozent
Erschwerend kamen die Fußball-EM und Olympischen Sommerspiele hinzu, die erwartungsgemäß Marktanteile kosteten. Für das vierte Quartal zeichnet sich keine Besserung ab – im Gegenteil.
Joyn: Der heimliche Hoffnungsträger?
Während das traditionelle Geschäft darbt, explodiert Joyn förmlich. Die Streaming-Plattform steigerte ihre AVoD-Umsätze in neun Monaten um 28 Prozent, die Nutzerzahl schoss um 53 Prozent auf 6,8 Millionen hoch. Die Gesamtsehdauer kletterte um 34 Prozent auf beeindruckende 27,9 Milliarden Minuten.
Kann Joyn die Lücke füllen, die das schrumpfende TV-Geschäft hinterlässt? Die Wachstumsraten sind beeindruckend, doch die absolute Größe des Streaming-Geschäfts relativiert die Euphorie noch. Der Konzern setzt dennoch konsequent auf diese Karte.
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Asset-Verkäufe sollen Fokus schärfen
ProSiebenSat1 treibt den Umbau voran. Verivox und flaconi stehen zum Verkauf – beides profitable, aber nicht-strategische Beteiligungen. CFO Mildner spricht von “guten und konstruktiven Gesprächen mit potenziellen Bietern”.
Das Commerce & Ventures-Segment, zu dem beide gehören, legte in neun Monaten allerdings um 19 Prozent auf 622 Millionen Euro zu. Ausgerechnet die wachstumsstärksten Teile werden abgestoßen – die strategische Fokussierung auf Entertainment hat ihren Preis.
Dating-Geschäft: Der unterschätzte Problemfall
Während TV und Asset-Verkäufe die Schlagzeilen dominieren, bricht im Hintergrund das Dating-Segment ein. Minus 21 Prozent im dritten Quartal sprechen eine klare Sprache. Besonders eharmony kämpft in den USA mit verstärkter Konkurrenz – ein weiterer Belastungsfaktor, der die Konzernzahlen drückt.
Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Transformation gelingt und sich die strategische Wette auf Entertainment und Streaming auszahlt.
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