Phishing-Angriffe, Cyberkriminelle

Phishing-Angriffe: KI macht Cyberkriminelle gefährlicher denn je

11.09.2025 - 07:06:01

Künstliche Intelligenz revolutioniert Cyberangriffe mit 1.265 Prozent mehr Phishing-E-Mails und umgeht selbst Zwei-Faktor-Authentifizierung durch Echtzeit-Angriffe.

Cybersicherheit steht vor einer beispiellosen Herausforderung. Während sich Unternehmen noch auf bewährte Schutzmaßnahmen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung verlassen, haben Cyberkriminelle längst aufgerüstet: Mit künstlicher Intelligenz erstellen sie täuschend echte Phishing-E-Mails und knacken sogar die sicherste Authentifizierung in Echtzeit.

Die neuesten Berichte von Cybersicherheitsunternehmen zeigen einen dramatischen Wandel in der digitalen Bedrohungslandschaft. Was früher vereinzelte Angriffe waren, ist heute ein industrieller Prozess geworden – mit verheerenden Folgen für deutsche Unternehmen und Privatpersonen.

KI perfektioniert die Kunst der Täuschung

Die Zeit der schlecht übersetzten Phishing-E-Mails mit offensichtlichen Rechtschreibfehlern ist vorbei. Cyberkriminelle nutzen mittlerweile künstliche Intelligenz, um perfekt personalisierte Angriffe zu starten. Die Software analysiert öffentlich verfügbare Daten aus sozialen Netzwerken und Firmenwebsites, um E-Mails zu erstellen, die wie echte Geschäftskorrespondenz aussehen.

Das Ergebnis ist erschreckend: Ein Anstieg von 1.265 Prozent bei KI-gestützten Phishing-E-Mails. Experten sprechen bereits von „Business Email Compromise 2.0“ – Betrugsversuche, die selbst für geschulte Mitarbeiter kaum noch von legitimen E-Mails zu unterscheiden sind.

Was macht diese Angriffe so gefährlich? Sie imitieren den Schreibstil vertrauter Kollegen, beziehen sich auf konkrete interne Projekte und sind grammatikalisch einwandfrei. Laut dem Sicherheitsunternehmen KnowBe4 zeigen bereits über 80 Prozent aller Phishing-E-Mails Anzeichen von KI-Unterstützung.

Zwei-Faktor-Authentifizierung: Kein Allheilmittel mehr

Jahrelang galt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (MFA) als goldener Standard der Cybersicherheit. Doch auch diese Verteidigungslinie bröckelt. Cyberkriminelle setzen zunehmend auf sogenannte „Adversary-in-the-Middle“-Techniken (AiTM), die als Vermittler zwischen Opfer und echter Login-Seite fungieren.

Wie funktioniert das? Der Angreifer schaltet sich zwischen den Nutzer und die legitime Website. Wenn das Opfer seine Zugangsdaten und den MFA-Code eingibt, fängt das AiTM-System diese Informationen samt Session-Cookie in Echtzeit ab. Der Cyberkriminelle kann sich dann mit den gestohlenen Authentifizierungsdaten einloggen – ohne Passwort oder MFA-Token zu benötigen.

Diese Angriffe wirken täuschend echt: Gefälschte Eingabemasken für Microsoft Authenticator, SMS-Codes oder Authenticator-Apps, komplett mit Animationen für den authentischen Look. Experten warnen eindringlich: MFA als letzte Verteidigungslinie zu betrachten, ist ein gefährlicher Trugschluss.

QR-Code-Phishing: Die unterschätzte Gefahr

Eine neue Bedrohung erobert die Cyberkriminalität: „Quishing“ – Phishing über QR-Codes. Angreifer verstecken schädliche QR-Codes in E-Mails oder platzieren sie an öffentlichen Orten, etwa auf gefälschten Parkschein-Automaten oder Postern.

Warum ist das so effektiv? Herkömmliche E-Mail-Sicherheitsfilter scannen nach verdächtigen URLs, nicht aber nach QR-Codes in Bildern. Wenn Nutzer den Code scannen, landen sie auf gefälschten Websites, die Zugangsdaten abgreifen oder Schadsoftware installieren.

Die amerikanische Handelskommission hat bereits Warnungen herausgegeben: Kriminelle setzen bewusst auf das Vertrauen der Menschen in QR-Codes. In Deutschland dürften ähnliche Entwicklungen nur eine Frage der Zeit sein.

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Milliardenschäden durch perfekte Imitation

Die finanziellen Auswirkungen sind dramatisch. Business Email Compromise – also die Manipulation von Geschäfts-E-Mails – verursacht bereits heute Schäden in Milliardenhöhe. Die neuen KI-gestützten Angriffe verschärfen das Problem erheblich.

Cyberkriminelle beschränken sich längst nicht mehr darauf, nur Geschäftsführer zu imitieren. Sie geben sich als HR-Mitarbeiter oder Buchhalter aus und nutzen interne Arbeitsabläufe, um Überweisungen zu veranlassen oder sensible Daten abzugreifen.

Ausblick: Autonome Cyberangriffe als neue Realität

Die Entwicklung ist beunruhigend: Experten prognostizieren vollständig autonome Phishing-Kampagnen. KI-Systeme könnten bald eigenständig Angriffe planen und durchführen – von der Aufklärung bis zur Ausführung, ohne menschliches Zutun.

Besonders besorgniserregend sind erste Fälle von Deepfake-Technologie: Kriminelle klonen bereits Stimmen von Führungskräften, um telefonisch betrügerische Transaktionen zu autorisieren.

Was bedeutet das für deutsche Unternehmen? Ein fundamentaler Strategiewechsel ist unumgänglich. Statt auf einzelne Schutzmaßnahmen zu setzen, müssen Organisationen ein „Zero Trust“-Modell implementieren: Jeder Login-Versuch wird als potenziell verdächtig behandelt und kontinuierlich überprüft.

Die Empfehlung der Experten ist klar: Investition in phishing-resistente MFA-Technologien wie FIDO2-Hardware-Sicherheitsschlüssel, fortschrittliche E-Mail-Sicherheitslösungen und vor allem kontinuierliche Mitarbeiterschulungen. Denn eines bleibt unverändert: Der Mensch ist noch immer das schwächste Glied in der Sicherheitskette.

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