Petrobras Aktie: Unsanfte Landung!

Petrobras hat mit seinem neuen Strategieplan für 2026-2030 die Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Statt der erhofften Sonderausschüttungen und einer grünen Zukunftsvision setzt der brasilianische Ölgigant den Rotstift bei Erneuerbaren Energien an und fokussiert sich radikal auf das Kerngeschäft. Die Börse reagiert verschnupft: Ist das das Ende der üppigen Renditen für Aktionäre?

Radikale Kehrtwende: Zurück zum Öl

Der neue Businessplan sendet ein eindeutiges Signal: Petrobras kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Von den geplanten Gesamtinvestitionen in Höhe von 109 Milliarden US-Dollar fließen knapp 72 Prozent – also rund 78 Milliarden Dollar – direkt in die Exploration und Förderung (E&P). Das Management will die Produktion massiv steigern und plant, bis 2030 acht neue Offshore-Einheiten in den tiefen Gewässern der Pre-Salt-Region in Betrieb zu nehmen.

Für die “grüne Wende” bleibt da kaum noch Platz. Investitionen in Wind- und Solarkraft wurden drastisch von zuvor 4,3 auf nur noch 1,8 Milliarden Dollar zusammengestrichen. Das Management begründet diesen Rückzug überraschend nüchtern mit einem angeblichen “Überangebot an erneuerbarer Energie im Markt”.

Anleger gehen leer aus

Was die Stimmung jedoch am stärksten drückt, ist der fehlende “Geldregen”. Zwar sichert der Plan reguläre Dividenden von mindestens 45 Milliarden US-Dollar für den Fünfjahreszeitraum zu, doch die am Markt heiß ersehnten Sonderdividenden sucht man im Strategiepapier vergebens.

Diese Leerstelle löste umgehend Verkäufe aus. Anleger befürchten, dass staatliche Interessen – wie Arbeitsplatzschaffung und Steuereinnahmen – nun Vorrang vor der Maximierung des Aktionärswerts haben. Angesichts einer fixierten Schuldengrenze von 75 Milliarden US-Dollar bleibt dem Konzern wenig Spielraum für Großzügigkeit, sollte der Ölpreis schwächeln. Die Aktie kämpft infolgedessen weiter mit dem Abwärtstrend und notiert aktuell bei 5,30 Euro, was einem Verlust von knapp 14 Prozent seit Jahresbeginn entspricht.

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Wichtige Eckdaten des Plans:

• Investitionsvolumen: 109 Mrd. US-Dollar (leichter Rückgang um 2 %).
• Fokus: 71,6 % des Budgets fließen in Exploration & Produktion.
• Streichung: Budget für Erneuerbare Energien mehr als halbiert.
• Dividende: Keine Zusage für Sonderausschüttungen.

Lichtblick im Detail?

Trotz der allgemeinen Abkehr von großen grünen Projekten gibt es kleine operative Fortschritte im Bereich Effizienz. So wurde am heutigen Dienstag der Bau einer Solaranlage für die Raffinerie Abreu e Lima beschlossen, die immerhin 10 Prozent des dortigen Strombedarfs decken und Betriebskosten senken soll. Zudem stärkt die behördliche Genehmigung für Gasimporte aus Argentinien die Versorgungssicherheit.

Petrobras steht am Scheideweg. Der massive Schwenk zurück zum Öl mag kurzfristig die Produktion sichern, doch das Ausbleiben der Sonderdividenden nimmt der Aktie vorerst die Fantasie. Der Markt straft die Neuausrichtung ab und blickt nun skeptisch darauf, ob der Konzern in diesem restriktiveren Umfeld die Effizienz wahren kann.

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