Petrobras, Aktie

Petrobras Aktie: Streik-Schock!

12.11.2025 - 18:56:30

Der brasilianische Ölkonzern meldet Rekordproduktion und Milliardengewinne, während die Belegschaft den Streikzustand ausrief. Die Eskalation droht die ambitionierten Expansionspläne zu gefährden.

Rekordproduktion, Milliardengewinne, beschleunigte Investitionen – eigentlich könnte beim brasilianischen Ölriesen Petrobras die Champagnerkorken knallen. Doch statt Jubel herrscht Alarmstimmung: Die Belegschaft hat am 10. November den „Streikzustand” ausgerufen und kann nun jederzeit die Arbeit niederlegen. Ausgerechnet in einer Phase, in der das Unternehmen operativ glänzt wie selten zuvor. Droht der Erfolgsgeschichte ein jäher Stillstand?

Glanzquartal trifft auf brodelnde Unzufriedenheit

Die Zahlen für das dritte Quartal 2025 lesen sich wie aus dem Bilderbuch: Petrobras förderte rekordverdächtige 3,14 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag – ein Plus von 76 Prozent gegenüber dem Vorquartal und 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Gesamtproduktion kletterte auf 4,54 Millionen Barrel, wobei die Pre-Salt-Förderung mit 2,56 Millionen Barrel eine neue Bestmarke erreichte.

Auch finanziell läuft es rund: Der Nettogewinn sprang um 28 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar, das bereinigte EBITDA erreichte 12 Milliarden Dollar. Der operative Cashflow legte um 31 Prozent auf 9,9 Milliarden Dollar zu, der freie Cashflow sogar um 44 Prozent auf 5 Milliarden Dollar.

CFO Fernando Melgarejo verkündete am 7. November, dass die jährlichen Kapitalausgaben voraussichtlich die Mitte bis Obergrenze der Schätzungen erreichen werden – das Unternehmen rollt Investitionen schneller aus als geplant. Nach 5,5 Milliarden Dollar im dritten Quartal summieren sich die Ausgaben für die ersten neun Monate auf 14 Milliarden Dollar, bei einer Jahresprognose von 18,5 Milliarden Dollar.

Gewerkschaft zieht die Notbremse

Doch genau in diesem Moment maximaler operativer Stärke eskaliert der Arbeitskampf. Die organisierte Belegschaft lehnte die Tarifvereinbarungen des Unternehmens ab und genehmigte den Streikzustand – ein Zustand, der es den Arbeitern erlaubt, ohne weitere Konsultation in den Ausstand zu treten.

Die Kritikpunkte der Gewerkschaft:
– Defizite bei den Pensionsfonds
– Arbeitsbedingungen
– Befürchtungen über Privatisierungsvorhaben
– Ablehnung von Partnerschaften mit privaten Unternehmen
– Widerstand gegen Outsourcing-Aktivitäten

Das Timing könnte kaum brisanter sein: 90 Prozent der Projekte für 2026 sind laut CFO Melgarejo bereits unter Vertrag. Jede betriebliche Störung könnte die Fähigkeit des Konzerns beeinträchtigen, das Produktionsmomentum aufrechtzuerhalten – und das just zu dem Zeitpunkt, an dem Petrobras die Investitionen hochfährt.

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Ehrgeizige Expansion auf der Kippe?

Ungeachtet der Spannungen treibt Petrobras seine Wachstumspläne voran. Die Plattform P-78 ist im Búzios-Feld eingetroffen, die Inbetriebnahme soll im vierten Quartal 2025 erfolgen. Neue Schiffsverträge und Unterwasserprojekte wurden unterzeichnet, Explorationsgebiete erweitert.

Die strategische Fokussierung auf Pre-Salt-Produktion zahlt sich aus: Effizienzsteigerungen trugen maßgeblich zu den Rekordfördermengen bei. Der inländische Absatz von Ölprodukten stieg um 5 Prozent, Diesel legte sogar um 12 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal zu. Die Exporte erreichten rund 800.000 Barrel Öl pro Tag.

Petrobras genehmigte Dividenden in Höhe von 12,2 Milliarden Brasilianischen Real und bekräftigte damit das Bekenntnis zur Aktionärsvergütung. Die Bruttoschulden liegen bei 70,7 Milliarden Dollar – leicht über den Vorquartalen, aber im beherrschbaren Rahmen.

Showdown vor Strategievorstellung

Die Eskalation erfolgt wenige Tage, bevor Petrobras am 27. November 2025 seinen Strategieplan für 2026-2030 vorstellt. Der aktuelle Plan 2025-2029 sieht Kapitalausgaben von 111 Milliarden Dollar vor – und das Unternehmen hat bewiesen, dass es Investitionen schneller umsetzen kann als ursprünglich geplant.

Die starke Performance im dritten Quartal verschafft Petrobras finanzielle Flexibilität für die Verhandlungen. Doch Anleger werden die Gespräche zwischen Management und Gewerkschaft mit Argusaugen verfolgen. Die Frage lautet: Kann Brasiliens dominierender Energiekonzern seinen operativen Erfolg in eine Lösung des Arbeitskonflikts ummünzen – oder droht der Rekordproduktion ein abruptes Ende?

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