PepsiCo, Aktie

PepsiCo Aktie: Umbau läuft

16.12.2025 - 17:16:31

PepsiCo startet tiefgreifende Neuausrichtung mit Abbau von 20 % der Kernmarken und Management-Umbau. Analysten bewerten die Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität unterschiedlich.

PepsiCo stellt sein Geschäftsmodell spürbar neu auf. Ein tiefgreifender Konzernumbau, harte Portfolio-Entscheidungen und Druck eines aktivistischen Investors treffen auf erste positive Signale von Analystenseite. Entscheidend ist nun, ob der Fokuswechsel von „Wachstum um jeden Preis“ zu profitablerem Geschäft den erhofften Effekt bringt.

Führungsteam und Struktur im Umbruch

Im Zentrum der Neuausrichtung steht ein Umbau im Top-Management und in der Organisation. PepsiCo hat am 15. Dezember die Berufung von Steven Williams zum Executive Vice President und Vice Chairman zum 28. Dezember 2025 bekanntgegeben. Zusätzlich übernimmt er die Rolle des Global Chief Commercial Officer & Corporate Affairs.

Damit bündelt der Konzern seine weltweiten Vertriebs- und Kommunikationsaktivitäten stärker in einer Hand. Ziel ist es, kommerzielle Strategien über Regionen hinweg zu vereinheitlichen und effizienter auszusteuern.

Parallel dazu bereitet PepsiCo laut Medienberichten einen Personalabbau vor. In den USA und Kanada sollen Stellen gestrichen werden, Mitarbeitende in den Zentralen wurden offenbar aufgefordert, in dieser Phase remote zu arbeiten. Die Maßnahme ist Teil eines größeren Effizienzprogramms, das sich bereits seit einiger Zeit abzeichnet.

Besonders einschneidend: PepsiCo plant, rund 20 % seines Produktportfolios zu streichen. Nach aktuellem Stand betrifft das etwa 12 von 60 Kernmarken, die bis Anfang 2026 vom Markt verschwinden sollen. Damit reduziert der Konzern bewusst Komplexität – mit dem klaren Ziel, Kosten zu senken und sich auf margenstärkere Marken zu konzentrieren.

Aktivisten-Druck und Analystenreaktionen

Der Umbau findet nicht im Vakuum statt, sondern vor dem Hintergrund deutlichen Drucks von Elliott Investment Management. Der aktivistische Investor hält eine Beteiligung im Wert von rund 4 Milliarden US-Dollar und fordert seit Längerem eine strategische Überprüfung – vor allem mit Blick auf das integrierte Abfüllmodell und ein aus Investorensicht aufgeblähtes Portfolio.

Operativ lief 2025 bisher zäh. Im dritten Quartal per 6. September 2025 erzielte PepsiCo ein organisches Umsatzwachstum von lediglich 1,3 %. Konkurrent Coca-Cola kam im selben Zeitraum auf 6 %. Das signalisiert: PepsiCo hinkt beim Wachstum derzeit hinterher.

Vor diesem Hintergrund stoßen die Effizienzmaßnahmen an der Börse durchaus auf Resonanz. JPMorgan-Analystin Andrea Teixeira stufte die Aktie am 15. Dezember von „Neutral“ auf „Overweight“ hoch und sieht auf Basis der jüngsten Beschlüsse ein Kursziel von 164 US-Dollar – rund 10,2 % Potenzial gegenüber den jüngsten Notierungen. Begründung: Das verschlankte Portfolio und der konstruktive Austausch mit Elliott sollen die Marge stärken.

Ganz einig sind sich die Analysten aber nicht. Rothschild & Co Redburn erhöhte zwar das Kursziel leicht auf 120 US-Dollar, blieb jedoch bei einer „Sell“-Einstufung. Diese Spanne zeigt, dass der Markt die Chancen des Umbaus sieht, gleichzeitig aber die Risiken in der Umsetzung hoch einschätzt.

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Stichwort Börsenbilanz: In Euro gerechnet liegt die Aktie mit 3,68 % Plus auf Wochensicht und 1,13 % auf 30-Tage-Sicht leicht im grünen Bereich, auf Jahressicht steht jedoch ein Rückgang von knapp 12 % zu Buche – der Titel erholt sich also nur langsam von vorangegangenen Rücksetzern.

Zur Einordnung der aktuellen Situation:

  • Portfolio wird um ca. 20 % der Kernmarken gekürzt
  • Personalabbau in den USA und Kanada geplant
  • Aktivist Elliott mit Beteiligung von rund 4 Mrd. US-Dollar an Bord
  • Q3 2025 organisches Wachstum: 1,3 % (vs. Coca-Cola 6 %)
  • Deutlich auseinanderliegende Analystenmeinungen (Overweight vs. Sell)

Vom Mengenwachstum zur Profitabilität

Inhaltlich markiert der Schnitt im Portfolio einen Richtungswechsel: Statt möglichst breiter Aufstellung rückt profitablem Wachstum die erste Priorität zu. Schwächere oder margenschwache Marken sollen aus dem Sortiment verschwinden, damit Kapital und Managementaufmerksamkeit stärker auf sogenannte Power Brands gelenkt werden können.

Ein solches Vorgehen ist im Konsumgütersektor kein Novum. In mehreren Fällen haben Turnaround-Programme, die sich auf wenige, starke Marken konzentrierten, zu besserer Kostenkontrolle und höheren Margen geführt. PepsiCo versucht nun, ein ähnliches Modell auf die eigene Struktur zu übertragen.

Trotz des laufenden Umbaus bleibt der Konzern eine stabile Ausschüttungsmaschine. Über 53 Jahre in Folge hat PepsiCo seine Dividende erhöht und zählt damit zu den „Dividend Kings“. Die Dividendenrendite von zuletzt rund 3,76 % dient in dieser Transformationsphase als Puffer für einkommensorientierte Investoren.

Ausblick auf 2026: Umsetzung entscheidet

Für 2026 peilt das Management ein organisches Umsatzwachstum von 2 bis 4 % an – also klar mehr als im schwachen dritten Quartal 2025, aber weiterhin moderat. Ob dieses Ziel erreichbar ist, hängt wesentlich davon ab, wie gut Steven Williams ab Ende Dezember seine neue Rolle ausfüllt und wie reibungslos Portfolioabbau und Personalmaßnahmen umgesetzt werden.

Im Fokus der nächsten Monate stehen daher vor allem drei Punkte: Welche Marken konkret gestrichen werden, wie schnell die angekündigten Effizienzprogramme tatsächlich in den Ergebnissen sichtbar werden und ob es PepsiCo gelingt, die Wachstumslücke zu Coca-Cola zu verkleinern. Gelingt die Umsetzung entlang dieser Linien, würde der aktuelle Strategiewechsel seinen Kernzweck erfüllen: weniger Ballast, höhere Profitabilität und wieder mehr Dynamik im Kerngeschäft.

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